Zusammenfassung
Es wird die Bedeutung der Magnetresonanztomographie (MRT) zur Frühdiagnostik sowie
Verlaufsbeurteilung bei 38 Kindern mit klinischem Verdacht auf M. Perthes dargestellt.
Von diesen stellten sich im Verlauf insgesamt 25 als M. Perthes heraus, wobei 12 Initialstadien
vorlagen. Die MRT ist im Initialstadium geringfügig besser als das Röntgenbild (Sensitivität
58 zu 50 %, Spezifität 83 % für beide Verfahren, Treffsicherheit 74 zu 71 %). Darüber
hinaus kommen bei Vorliegen der weiterhin unverzichtbaren initialen Röntgenaufnahme
bei der MRT keine falsch-positiven Diagnosen vor. In Einzelfällen kann die Diagnose
ca. 6 Wochen früher gestellt werden. Konservativ-abwartende Therapiekonzepte profitieren
im Falle eines M. Perthes hiervon allerdings nicht. Obschon der Ausschluß anderer
Krankheiten sicher von Wert ist, bleibt die Indikation zur MRT im Rahmen der Primärdiagnostik
zur Zeit noch auf Problemfälle beschränkt. In der Verlaufsbeurteilung kann heutzutage
auf viele Röntgenaufnahmen verzichtet werden, da zusätzliche Informationen - wie die
Bedeckung durch den Knorpel und die Revitalisierunggut durch die MRT zu gewinnen sind.
Die Szintigraphie, die ebenfalls für den Nachweis der Revitalisierung geeignet erscheint,
sollte auf Einzelfälle beschränkt bleiben, da sie mit einer deutlichen Strahlenbelastung
für die erkrankten Kinder einhergeht.
Summary
We report on the value of MRT in diagnosis and follow-up of Perthes' disease. 38 children
who were clinically suspect of suffering from Perthes' disease were examined by conventional
x-ray and MRT. 25 children were proven to have Perthes' disease, 12 of them in an
early stage. During the onset of the disease MRT showed a higher sensitivity (58 %
vs 50 %) and accuracy (74 % vs 71 %) than conventional x-ray while specificity was
equal (83 % for both). Additionally, MRT in combination with the still obligatory
x-ray gave no false-positive results. In some cases, the diagnosis may be found up
to 6 weeks earlier using MRT. Conservative therapeutic regimes obviously will not
profit from this. Although excluding other diseases is certainly helpful, the value
of MRT as a primary diagnostic procedure is limited. During follow-up, MRT helps to
reduce the number of x-ray examinations since it can easily assess the containment
of the hip and the bone marrow revitalisation. Scintigraphy, another valuable method
to judge revitalisation, should remain limited to selected cases, as it requires significant
amounts of radiation.
Schlüsselwörter
M. Legg-Calvé-Perthes - Frühdiagnostik - MRT
Key words
Legg-Calvé-Perthes' disease - Early diagnosis - MRT