Klin Padiatr 1986; 198(1): 49-52
DOI: 10.1055/s-2008-1026852
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Sonographische Verlaufsbeobachtung einer ausgeprägten Hirnkontusion bei einem 3 Wochen alten Säugling nach Schütteltrauma

Sonographic Follow-up of a Servere Brain Contusion in a Maltreated Three-Week-Old BabyE.  Mühler
  • Abteilung Kinderheilkunde der Medizinischen Fakultät an der RWTH Aachen
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

Cerebral sonography was performed in a 3 week old whiplash shaken baby who had no external marks of injury and no skull fracture. On the day of admission, increased echogenicity in the white matter could be correlated with hypodense contusional lesions in the cranial computerized tomography. Sonographic follow-up showed multiple cystic defects in the white matter and later on marked dilatation of the adjacent lateral ventricle.

In all infants with open anterior fontanel presenting with unexplained clouding of consciousness and/or external marks of child abuse, cerebral sonography should be a basic diagnostic method.

Zusammenfassung

Wir berichten über die sonographische Diagnostik intrazerebraler Läsionen eines drei Wochen alten Säuglings mit Zustand nach Schütteltrauma, bei dem äußerlich keine sichtbaren Zeichen einer Gewalteinwirkung nachweisbar waren und eine Schädelfraktur radiologisch ausgeschlossen werden konnte. In der Frühphase ließen sich sonographisch hochechogene Bezirke im Marklager mit hypodensen Bezirken im Computertomogramm korrelieren. Im weiteren Verlauf entwickelten sich rasch multiple zystische Defekte sowie konsekutiv eine deutliche Erweiterung des rechten Seitenventrikels.

Die Befunde zeigen, daß sich Hirnkontusionen sonographisch schon in der Frühphase als hochechogene Bezirke erfassen lassen. Die zerebrale Sonographie sollte in Zukunft zur Basisdiagnostik bei Säuglingen und Kleinkindern mit noch offener Fontanelle gehören, die mit einer ungeklärten Bewußtseinstrübung eingeliefert werden oder die äußerlich sichtbare Zeichen einer Gewalteinwirkung bieten.

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