Klin Padiatr 1987; 199(2): 95-97
DOI: 10.1055/s-2008-1026770
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prolaktin - ein diagnostisches Hilfsmittel bei zerebralen Krampfanfällen

Prolactin - A Diagnostic Aid in Cerebral seizuresG.  Kurlemann1 , Eva-Maria  Menges1 , Karin  Hengst2 , D. G. Palm
  • 1Neuropädiatrische Abteilung der Universitäts-Kinderklinik Münster
  • 2Medizinische Klinik der Universität Münster, Abteilung B
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. März 2008 (online)

Abstract

Prolactin concentration was measured 20 minutes after each seizure in 8 patients with grand mal, 2 patients with complex partial seizures and 5 patients with petit mal seizures. In the group of grand mal and complex partial seizures serum prolactin showed markedly increased levels. After petit mal seizures there was no change in serum prolactin concentration. The possible causes for changes in serum prolactin after a seizure in children are discussed.

Zusammenfassung

Der Serum-Prolaktingehalt wurde bei 8 Kindern mit Grand mal-, 2 Kindern mit komplexen Partialanfällen und 5 Kindern mit Petit mal-Anfällen 20 Minuten nach einem Anfallsgeschehen bestimmt. In der Gruppe der Grand malund komplexen Partialanfälle stieg der Serum-Prolaktingehalt signifikant an. Nach Petit mal-Anfällen konnten wir keine Änderung der Serum-Prolaktinkonzentration nachweisen. Eine deutlich erhöhte Serum-Prolaktinkonzentration nach einem fraglichen Grand mal- oder komplexen Partialanfall läßt eine zerebrale Ursache sehr wahrscheinlich werden. Es kann somit als ein weiterer Baustein in die Differentialdiagnostik zwischen zerebralen und hysterischen Anfällen einbezogen werden. Die möglichen Ursachen der Serum-Prolaktinerhöhung werden diskutiert.

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