Geburtshilfe Frauenheilkd 1990; 50(5): 368-370
DOI: 10.1055/s-2008-1026263
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Höhergradige Mehrlinge im Wandel der Zeit

Higher Order Multiple Births in the Course of TimeH. Grützner*, P. Grützner, B. Grützner
  • ABC-Club e. V., Darmstadt
* Anmerkung der schriftleitung: Die Erstautorin dieses Beitrages, Frau Helga Grützner, ehem. Kinderkrankenschwester ist selbst Mutter von gesunden Drillingen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, Herrn Prof. Dr. med. Peter Grützner, gründete sie die Internationale Drillings- und Mehrlings-Initiative (ABC- Club e.V.)
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Publication Date:
17 June 2008 (online)

Zusammenfassung

Höhergradige Mehrlingsgeburten haben seit 1980 erheblich zugenommen. 601 hiervon betroffene Familien wurden befragt. Die Auskunft von 289 Müttern zeigt, daß besonders die Behandlung mit Hormonpräparaten für die Mehrzahl der heutigen Mehrlings-Schwangerschaften verantwortlich zu machen ist. Da Mehrlinge fast immer zu früh geboren werden, ist die Rate der Todesfälle und der Behinderungen unter den Kindern hoch, zumal die Gestationszeit und das mediane Geburtsgewicht von Jahr zu Jahr abgenommen haben. Es gibt aber auch viele glückliche Familien mit gesunden Mehrlingen. Den Ausgang einer Mehrlings-Schwangerschaft kann niemand voraussagen. Schon deshalb ist der Fetocid keine Lösung des Problems. Die Auslösung einer Mehrlings-Schwangerschaft durch Behandlungsmaßnahmen sollte jedoch vermieden werden.

Abstract

There has been an increase of multiple births since 1980. 601 families with multiples were interviewed. The answers from 289 mothers with multiples indicate, that, nowadays, in the majority of cases treatment with fertility drugs is the cause. Most of these pregnancies end too early. Moreover, the average time of gestation and the median birth weight of the children decline from year to year. The rate of dead or disabled children is high. Nevertheless, we know many happy families with healthy multiples. Nobody can predict the result of a multiple gestation. For this very reason, selective abortions are not the solution to the problem. Extreme caution is advised in the use of hormones to avoid inducing a pregnancy with higher order multiples.