Zusammenfassung
Fünf Jahre nach Cholesteatomoperation - Ersteingriffe 1981/1982 - wurden 112 Patienten
klinisch und audiometrisch nachuntersucht. Verglichen wurde das präoperative Hörvermögen
mit dem Hörvermögen bei der Nachuntersuchung unter Berücksichtigung der verschiedenen
Operationstechniken. Von den 59 rechten und 53 linken Ohren wurden 57 (50,9%) mit
offener Technik (modifizierte Mastoidhöhle) sowie 55 (49,1%) in geschlossener Technik
operiert. Im Untersuchungszeitraum wurden 28 (25%) Ohren nachoperiert, dabei 10 Ohren
wegen eines Rezidivcholesteatoms. Bei der Nachuntersuchung konnte in 22 (19,6%) Ohren
ein deutlich pathologischer Befund erhoben werden, wobei 2 Rezidivcholesteatome entdeckt
wurden. Dies macht die Notwendigkeit regelmäßiger Nachkontrollen deutlich. Betrachtet
man das postoperative Hörvermögen nach Cholesteatomoperation, so zeigt sich für die
geschlossenen Techniken in 69,5%, für die offene Technik in 51,1% eine Schalleitungskomponente
von kleiner als 20 dB bei 1000 Hz. Für die Tympanoplastik Typ III klassisch ergaben
sich dabei keine Unterschiede im Langzeithörvermögen für die offene oder geschlossene
Technik. Eine Columellakonstruktion dagegen führte zu einem besseren Hörvermögen bei
den geschlossenen Operationsverfahren. Durch Reduktion der geschlossenen Techniken
ergab sich eine deutliche Senkung der Cholesteatomrezidivrate: Wurden 1971/1972 noch
78,9% der Cholesteatome in geschlossener Technik operiert mit einer Langzeitrezidivrate
von 25%, so ergibt sich in dieser Studie eine Rezidivrate von 10,7% bei annähernd
gleichverteilter Anwendung der Operationsverfahren.
Summary
Five years after cholesteatoma surgery (primary operation in 1981 and 1982) we examined
112 patients to determine the hearing and clinical results in follow-up. In 12 (10,7%)
patients cholesteatoma recurred. During the period of follow-up 28 (25%) ears underwent
second surgery. Comparing the open (50,9%) with the closed (49,1%) technique a better
air bone gap was gained for the closed technique procedures. This was confirmed when
the different types of tympanoplasty were compared between the two groups. In 69,5%
of the closed procedures the air bone gap was less than 20 dB, whereas the value for
the open technique was 51,1%. In 30 patients a second-look operation was recommended,
which was performed in 15 persons; 8 recurrent cholesteatoma were detected. Reducing
the application of the closed procedures from a rate of 78,1% in the years 1971/1972
to 49,1% in 1981/1982, we saw a distinct reduction of cholesteatoma recurrence from
25% in 1971/1972 to 10,7% in the present study. The data show that the advice for
a second-look operation should be seriously considered. Furthermore, the study indicates
that due to modern tympanoplastic techniques also in longterm follow-up good hearing
results can be obtained.