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DOI: 10.1055/s-2007-997579
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Was wird aus dem freiverpflanzten Septumknorpel?*
Experimentelle Untersuchungen zur orthotopen KnorpeltransplantationFollow-Up of Orthotopic Grafts of Free Septal Cartilage Experimental Studies on Orthotopic Septal Cartilage Transplants * Auszugsweise vorgetragen auf dem Deutschen HNO-Kongreß 1995 in Karlsruhe.Publication History
Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung
Hintergrund: Orthotope Knorpeltransplantationen werden bei zahlreichen rhino-chirurgischen Eingriffen vorgenommen. Voraussetzung für den dauerhaften Operationserfolg ist der Erhalt der Vitalität des verpflanzten Knorpels. Zwar liegen zahlreiche Untersuchungsergebnisse über heterotope Knorpeltransplantationen vor, entsprechende Untersuchungen bei orthotopen Transplantationen fehlen bisher. Methode: Wir haben bei 33 Kaninchen eine submuköse Septumresektion vorgenommen und anschließend den Knorpel zwischen die Schleimhautblätter replantiert. Nach ein, zwei, sechs und zwölf Wochen wurde eine Mikroangiographie durchgeführt und anschließend der Knorpel histologisch untersucht. Ferner wurden entsprechende Knorpelbiopsien beim Menschen vorgenommen und mit den experimentellen Ergebnissen verglichen. Ergebnisse: Die Knorpelreintegration zeigte ein charakteristisches Bild: Beim Kaninchen war der replantierte Knorpel jeweils nach drei Monaten stabil eingeheilt. Durch appositionelle Knorpelneubildung, die vom inneren Perichondrium ausging, erfolgte die Reintegration mit dem ortsständigen Knorpel. Mikroangiographisch zeigte sich, dass die Reintegration umso schneller erfolgte, je kürzer die Entfernung von der Knorpelzelle zu den Gefäßen war. Diese experimentellen Ergebnisse konnten wir durch Knorpelbiopsien beim Menschen auch klinisch bestätigen. Diskussion: Die Einheilung eines Knorpeltransplantats erfolgt zeitlich und örtlich nicht gleichmäßig, sondern bedingt durch die territoriale Gliederung des Knorpels in Chondrone läßt sich ein Nebeneinander von degenerativen und regenerativen Prozessen feststellen. Die Reintegration des Knorpels erfolgt durch eine Knorpelneubildung, die vom inneren Perichondrium ausgeht. In Folge des unterschiedlichen Volumens dauert die endgültige Einheilung beim Menschen sehr viel länger als beim Kaninchen. Schlußfolgerung: Bei der orthotopen Knorpeltransplantation bleibt die Vitalität des Transplantats erhalten. Deshalb ist es gerechtfertigt bei sehr ausgeprägten Septumdeformitäten den gesamten Septumknorpel temporär zu entnehmen, extrakorporal zu korrigieren und anschließend zu replantieren.
Summary
Background: Orthotopic septal cartilage transplants are grafted in numerous rhinosurgical operations. To ensure long-lasting success of surgery, preservation of the vitality of the grafted cartilage is imperative. Although many studies have been conducted on heterotopic cartilage transplants, no studies have been published on a follow-up of the course of orthotopic grafts. Method: We performed submucous septal resection in 33 rabbits and then regrafted the cartilage between the laminae of the mucous membrane. Microangiography was performed one, two, six and twelve weeks later and the cartilage was then examined histologically. Cartilage biopsies were performed on humans and compared with the experimental results. Results: Integration of the cartilage presented a characteristic pattern: In the rabbit, the grafted cartilage had healed completely and had been stably integrated in three months' time. Reintegration with the orthotopic cartilage occurred by means of appositional reorganisation of cartilage originating from the inner perichondrium. Microangiography revealed that reintegration took place the faster, the shorter the distance between the cartilage cells and the vessels. We confirmed these experimental results also clinically by means of the cartilage biopsies in man.
Schlüsselwörter
Knorpeltransplantation - Septumplastik - Mikroangiographie - Histologie