Antikörperbildung gegen das zelluläre Protein p53 bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen der oberen Luft- und Speisewege ^{1, 2}

Zusammenfassung

Hintergrund: Das nukleäre Protein p53 spielt in seiner mutierten Form als Onkogen eine wichtige Rolle bei der malignen Transformation von Zellen. Eine neue serologische Untersuchungsmethode ist der Nachweis von Antikörpern gegen das p53 Protein, der inzwischen bei verschiedenen Karzinomentitäten und -lokalisationen beschrieben ist und möglicherweise eine prognostische Relevanz für die Tumorerkrankung hat. Antikörper gegen p53 sind bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen des oberen Aerodigestivtraktes bisher nicht beschrieben worden. Methoden: Das Serum von 117 Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom der oberen Luft- und Speisewege wurde mit einem ELISA (Dianova, Hamburg) auf das Vorkommen von p53-Antikörpern untersucht. Das Serum von 41 gesunden Blutspendern diente als Kontrolle. Zusätzlich wurden 45 Tumorproben von betroffenen Patienten auf ihre p53 Expression untersucht. Ergebnisse: Bei 23 Patienten (19,7%) konnten Antikörper gegen p53 nachgewiesen werden. In keinem Kontrollserum konnten Antikörper gegen p53 detektiert werden. Das Auftreten der p53 Antikörper korrelierte weder mit dem Tumorstadium, dem Tumorgrading, dem Alter oder Geschlecht der Patienten noch mit der Tumorlokalisation. 13 der 15 Tumorbiopsate der Patienten mit p53 Antikörpern wiesen eine Akkumulation von p53-Protein auf. Schlußfolgerungen: p53-Antikörper treten bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen des oberen Aerodigestivtraktes in einer mit anderen Karzinomentitäten und -lokalisationen vergleichbaren Häufigkeit auf. Eine Voraussetzung für die Antikörperbildung scheint die Akkumulation von p53 im Tumorgewebe zu sein. Darüber hinaus ist der p53-Antikörpernachweis ein Malignitätsindikator bei Plattenepithelkarzinomen des oberen Aerodigestivtraktes und scheint von potentiellem diagnostischem und prognostischem Wert zu sein.

Summary

Background: The mutated form of the nuclear tumor suppressor protein p53 plays an important role as oncogene in the malignant transformation of cells. A new serologie parameter are antibodies against the p53 protein, that are found in many carcinoma entities and localizations and may have a prognostic relevance. Antibodies against p53 in the serum of patients with squamous cell carcinoma of the head and neck (SCCHN) have not yet been described. Methods: A set of 117 sera from patients with SCCHN were screened for serum antibodies against p53 with ELISA (Dianova, Hamburg). The serum of 41 healthy blood donors served as controls. Tumor tissue of 45 patients was examined with ELISA for p53 protein accumulation. Results: In 23 patients (19,7%) with SCCHN p53 antibodies were demonstrated. The control sera were all negative for p53 antibodies. No correlation was found between the presence of p53 antibodies and tumorstage, tumor grading, age or sex of the patient or tumorlocalization. Thirteen of the 15 tumor samples from p53 antibody positive patients showed detectable levels of p53 protein. Conclusions: The frequency of p53 antibodies in patients with SCCHN is comparable with the occurrence of these antibodies in other malignancies. An aecumulation of p53 in the tumor tissue seems to be necessary to initiate the antibody production. p53 antibodies seem to be an indicator for malignancy in SCCHN and may be of potential diagnostic and prognostic value.

Schlüsselwörter

p53 - p53-Antikörper - Plattenepithelkarzinom - Oberer Aerodigestivtrakt

Key words

p53 - p53 antibodies - Squamous cell carcinoma - Upper aerodigestive tract