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DOI: 10.1055/s-2007-997422
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Sonderentgelte und Fallpauschalen zwingen zum Sparen - Kurz-OP-Tag als Lösungsansatz im Krankenhaus*
Treatment and Case Related Budgeting Demand Economic Management - Short-Operations Day - A Way to Solve the Problem? * Auszugsweise vorgetragen auf cler 80. Jubiläumstagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte in Freiburg im September 1996.Publication History
Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung
Hintergrund: Die Einführung von Sonderentgelten und Fallpauschalen zwingt die Krankenhäuser besonders auch im operativen Bereich zu wirtschaftlichem Handeln. Die Bemühungen, Einsparungen zu erreichen, konzentrieren sich u.a. auf organisatorische Rahmenbedingungen, da z.B. der operative Bereich sehr personalintensiv ist. Besonders betroffen sind Kurzeingriffe mit relativ langen Wechselzeiten. Eine klinikinterne Analyse der Ablaufstrukturen hat gezeigt, dass sich durch eine optimierte Auslastung des OP-Personals Leerlaufzeiten, bedingt durch Narkoseein- und Ausleitungen, vermeiden lassen. Mit einem Pilotprojekt sollte ein neues Modell einer Ablaufstruktur eines OP-Tages auf seine Effizienz und seine Wirtschaftlichkeit überprüft werden. Methode: Insgesamt wurden an 11 OP-Tagen (129 Patienten) jeweils an einem Montag Kurz-Eingriffe mit einer OP-Zeit geringer als 20 min durchgeführt (Tonsillektomie, Adenotomie, Paukendrainage, Parazentese, Mikrolaryngoskopie). An jedem dieser Kurz-OP-Tage wurden 15 Eingriffe in einem OP-Saal mit zwei Anästhesieteams und einem OP-Team im 30-Minuten-Takt durchgeführt. Verglichen wurde dieser Kurz-OP-Tag mit einem „normalen” OP-Tag mit zwei Sälen, zwei Anästhesieteams und zwei OP-Teams, die zusammen 14 Eingriffe pro Arbeitstag erreichten. Bewertet wurden die Effizienz, Komplikationsraten, Wirtschaftlichkeit und die Patientenzufriedenheit. Ergebnisse: Durch den straffen Ablauf und die Personalreduktion für Eingriffe im 30-Minuten-Takt konnten die Personal- und OP-lnstandhaltungskosten von bisher 378,2 DM auf 234,4 DM pro Eingriff reduziert werden. Zusätzlich wurde ein Operationssaal bei um eine Operation pro Tag erhöhter Kapazität im Vergleich zum bisherigen Ablauf freigesetzt. Es zeigte sich eine erniedrigte Komplikationsrate bezüglich der postoperativen Tonsillektomienachblutung. Die Akzeptanz und die Patientenzufriedenheit waren ausgezeichnet. Schlußfolgerung: Durch organisatorische Veränderungen bei dem Ablauf besonders personalintensiver Kurzeingriffe ist es möglich, die Effizienz und die Wirtschaftlichkeit solcher Eingriffe zu steigern, was angesichts der Fallpauschalen und der Sonderentgelte zunehmend Bedeutung erlangt. Der Qualitätsstandard und die Patientenzufriedenheit zeigten keine Einbußen.
Summary
Background: Implementation of case related budgeting (similar to diagnosis related groups) has forced hospitals into more cost efficient management particularly with respect to surgery. Efforts to increase efficiency are concentrated on the labor intensive organization of the surgical ward. Operations of short duration are a major focal point. An analysis of the organizational structure of our hospital showed that significant improvement in operating theater management and utilization can be achieved in order to improve efficiency. A new pilot project was tested for economic efficiency. Methods: On eleven specified surgery days (129 patients) only short operations with a duration of less than 20 min were allowed (tonsillectomy, adenectomy, etc.). On each day 15 operations were performed in one operating room with two anesthesiology teams and one surgery team. This type of “short-operation day” was compared with a “regular” surgery day with two operating rooms, two anesthesiology teams, and two surgery teams. Efficiency, complication rates, economic outcome, and patient satisfaction were assessed. Results: Due to reduction of staff and a more efficient organization, we were able to reduce the costs for staff and the operating theater maintenance from DM 378,20 to DM 243,90 for each operation. Additionally, only one operating room was required instead of two. Complication rates (postoperative bleeding) were lower than before and patient acceptance and satisfaction was remarkable. Conclusions: Economic efficiency of short operations could be increased by organizational restricturing. The quality of the operations and the patients' satisfaction did not decrease.
Schlüsselwörter
Fallpauschalen - Wirtschaftlichkeit - OP-Kapazität
Key words
Case related budgeting - Economic efficiency - Utilization of operating theater