Zusammenfassung
Die Transplantation von Knorpelgewebe ist heute ein üblicher Vorgang im Rahmen der
plastischen Chirurgie. Zu der für die Transplantation notwendigen Konservierung von
sowohl allogenen, wie auch autologen Knorpeltransplantaten kommen verschiedene Methoden
zur Anwendung. Der Einsatz chemischer Konservierungsmittel wie Formaldehyd, Cialit
oder Merthiolat führt zu einem Verlust der Vitalität des Transplantates. In dieser
Arbeit wird die Erhaltung der Vitalität und Integrität der Matrix von Knorpeltransplantaten
nach Konservierung mit verschiedenen Methoden untersucht, und zwar nach Lagerung für
150 Tage in Formaldehyd, Salzlösung und drei verschiedenen Zellkulturmedien (RPMI
1640, Harns F-12 und DMEM 4500). Die Vitalität wurde an Gewebescheiben mittels der
supravitalen Neutral-Rot-Färbung und des Trypan-Blau-Ausschlusses, sowie bei isolierten
Zellen sowohl durch den Trypan-Blau-Ausschluß, als auch durch die Adhäsionsfähigkeit
in der Monolayer-Kultur bestimmt. Der Zustand der Knorpelmatrix wurde durch histochemische
Methoden (Azan-, Alzian- und Toluidinblau-Färbungen) nachgewiesen. In Salzlösung gelagerter
Knorpel verlor 100% seiner Vitalität nach 30 Tagen, der in Formaldehyd gelagerte nach
10 Tagen. Im Gegensatz dazu behielt in Zellkulturmedium aufbewahrter Knorpel seine
Vitalität (> 85%) über den gesamten Beobachtungszeitraum, wobei sich kein Unterschied
zwischen den drei Arten von Medien erkennen ließ. Ebenso ergab sich nach 18 bzw. 30
Tagen bei histologischer Anfärbung der Knorpelmatrix mit Azan, Alzian und Toluidin-Blau
bei dem mit chemischen Konservierungsmethoden behandelten Knorpel eine deutliche Abnahme
der Färbeintensität, nicht jedoch bei den Knorpelproben, bei denen Gewebekulturmethoden
zur Anwendung kamen. Die Ergebnisse zeigen also, dass Knorpelgewebe mittels Gewebekulturtechniken
über einen langen Zeitraum erfolgreich vital ohne Verlust der funktionellen Eigenschaften
erhalten werden kann.
Summary
Cartilage grafting is one of the most common procedures in plastic surgery. Since
storage of both autologous and allogenic cartilage is necessary, different preservation
methods have been used with more or less success. The use of chemical preservation
procedures like formaldehyde, Merthiolate or Cialit lead to a loss of the vitality
of the graft. This work presents a study of the cell vitality and the matrix of cartilage
grafts stored in different Solutions (formaldehyde, saline, RPMI 1640, Harn F-12 and
DMEM 4500) during 150 days. The cell viability was assessed using tissue sections
(neutral red supravital staining and trypan blue dye exclusion test) and isolated
cells (trypan blue dye exclusion test and cell adhesion in monolayer culture). The
State of the cartilage matrix was analysed by means of the azan, alcian and toluidine
blue stainmg). Cartilage immersed in formaldehyde Solution lost 100% of the vitality
after a storage period of 10 days, the one immersed in saline Solution after 30 days.
Cartilage stored in tissue culture media retained its vitality (> 85%) during the
whole storage time. Histological staining methods showed a decrease of the staining
intensity after 10 days storage in formaldehyde and after 30 days storage in saline
Solution. No differences in vitality and the matrix staining were found among all
three culture media. Our results suggest that viable cartilage tissue can be successfully
stored for a long time using tissue culture methods.
Schlüsselwörter
Knorpeltransplantation - Knorpelaufbewahrung - Vitale Konservierung
Key words
Cartilage grafting - Cartilage banking - Vital preservation