Laryngorhinootologie 1994; 73(3): 157-159
DOI: 10.1055/s-2007-997101
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Langzeitergebnisse der Stapesplastik mit der Schuknecht-Draht-Teflon-Prothese *

Long-Term Results of Stapes Surgery with Schuknecht Teflon Wire PistonsE. Richter, K. Mally, F. Heger
  • Allgemeines Krankenhaus der Stadt Linz, Fachabteilung für Ohren-, Nasen- und Halskrankheiten (Vorstand: Univ. Prof. Dr. E. Richter)
* Auszugsweise als Vortrag gehalten auf der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie in St. Pölten 1993.
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Langzeitergebnisse von 78 zwischen 1983 und 1987 operierten Ohren, bei denen ausschließlich eine 0,6 mm Schuknecht-Draht-Teflon-Prothese verwendet worden war, konnten statistisch ausgewertet werden. In bezug auf das Ausmaß der Fensterung der Fußplatte haben sich 3 Gruppen ergeben: Stapedotomie (26) - Teilplatinektomie (34) - Stapedektomie (18). Ausgewertet wurden die Frequenzen 0,5 bis 4 kHz für Luftleitungsschwellen präoperativ, unmittelbar postoperativ (< 1 Monat) und 5 Jahre oder mehr postoperativ. Für dieselben postoperativen Zeitintervalle wurde der Schluß des “Air Bone Gap” auf 10 dB oder weniger sowie Veränderungen der Knochenleitungsschwelle bei 4 kHz für alle Gruppen bestimmt. Die funktionellen Ergebnisse waren in allen 3 Gruppen unmittelbar postoperativ statistisch signifikant besser als präoperativ, ohne signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen. Die besten funktionellen Langzeitergebnisse wurden mit der Teilplatinektomie erzielt, und zwar tendenziell besser als mit der Stapedotomie und statistisch signifikant besser als mit der Stapedektomie. Betreffend Schluß des “Air Bone Gap” auf 10 dB oder weniger und Veränderungen der Knochenleitungsschwelle bei 4 kHz, bestanden unmittelbar postoperativ und nach 5 Jahren oder mehr keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Die besten Langzeitergebnisse verhalten sich nicht umgekehrt proportional zum Ausmaß der Fußplattenperforation, d.h., sie liegen nicht nach Stapedotomie, sondern nach Teilplatinektomie vor. Das Ausmaß der Perforation sollte daher gerade ausreichend sein, um ein Kippen der Prothese am Rand zu verhindern. Die Entfernung größerer Anteile der Fußplatte als dazu erforderlich, sollte vermieden werden. Ergibt sich nach frühzeitiger Mobilisierung bei der Operation eine Stapedektomie, so kann in der Regel auch dann ein gutes Spätergebnis erwartet werden.

Summary

Early and late postoperative findings in 78 cases of stapedial surgery with 0.6 mm Schuknecht Teflon Wire Pistons only, performed from 1983 to 1987, were analysed to evaluate the supposition of an inverse relationship of the size of the footplate fenestration and functional long-term results. In respect of the size of fenestration our surgical strategy resulted in 3 different situations: stapedotomy (26) - partial platinectomy (34) - stapedectomy (19). Mean air conducton thresholds for frequencies 0.5-4 kHz were evaluated preoperatively, one month and > 5 years postoperatively. The results were postoperatively significantly better in all 3 groups without significant intergroup differences. >5 years postoperatively the best results were seen in the partial platinectomy group better than after stapedotomy and significantly better than in the stapedectomy group. With regard to overclosure, closure of the air bone gap and detoriation of bone conduction thresholds at 4 kHz for the same groups, no significant differences were noticed. In conclusion, the best long-term results were obtained after partial platinectomy, i.e. there was no inverse relation of the size of the footplate perforation and the best results. The perforation should be large enough to prevent tilting of the piston at the edge. Removal of larger parts should be omitted. In case of early mobilisation and stapedectomy good long-term results can still be expected.

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