Laryngorhinootologie 1994; 73(1): 46-50
DOI: 10.1055/s-2007-997079
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Lokalisationsspezifische, strukturelle und ultrastrukturelle Besonderheiten des endonasalen Schwellgewebes am Beispiel der unteren Nasenmuschel des Menschen*

Eine licht- und transmissionselektronenmikroskopische UntersuchungStructural and Ultrastructural Peculiarities of Endonasal Swell Bodies of the Inferior Turbinate in ManG. Grevers
  • Hals-Nasen-Ohrenklinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München (Direktor: Prof. Dr. E. Kastenbauer)
* Herrn Prof. Dr. H. H. Naumann zum 75. Geburtstag gewidmet.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. Februar 2008 (online)

Zusammenfassung

Das endonasale Schwellgewebe ist seit nunmehr fast 150 Jahren immer wieder Gegenstand morphologischer Untersuchungen, wobei die Mehrzahl der Arbeiten mit grundlegend neuen Erkenntnissen aus der 2. Hälfte des vergangenen Jahrhunderts stammt und mit den Namen Kölliker, Kohlrausch sowie Zuckerkandl verbunden ist. Die vaskulären Strukturen, die wir mit dem Begriff "Schwellgewebe oder -gefäße” beschreiben, sind an verschiedenen Stellen innerhalb der Nasenschleimhaut lokalisiert. Besonders häufig scheinen sie jedoch an der unteren Nasenmuschel vorzukommen. Über die komplexen funktionellen Zusammenhänge in Verbindung mit den morphologischen Besonderheiten dieser Strukturen besteht bis heute keine endgültige Klarheit, die den Schwellvorgang innerhalb der Nasenschleimhaut erklären könnten. In der vorliegenden Untersuchung wurde an menschlichen Nasenmuschelpräparaten licht- und transmissionselektronenmi-kroskopische Studien unternommen, die sich vorzugsweise mit der Struktur und Ultrastruktur der muskulären Wandbestandteile des endonasalen Schwellgefäßsystems befassen. Bereits lichtmikroskopisch ließen sich Unterschiede im Wandbau des Schwellgewebes in Abhängigkeit von der Lokalisation feststellen. Die elektronenmikroskopische Auswertung zeigte, dass die Muskelzellen der epithelnah gelegenen Bestandteile dieser Gefäße zwar zarter und weniger dicht angeordnet sind als in den tieferen Abschnitten der Lamina propria, trotzdem ließen sich auch hier mehrere Lagen von Muskelfasern in der Gefäßwand nachweisen. Die Basalmembran der glatten Muskulatur des endonasalen Schwellgewebes wies Unterschiede bezüglich Kontinuität und Anzahl der Schichten auf. Die Ergebnisse werden mit in der Literatur zitierten Resultaten verglichen.

Summary

The cavernous tissue of the nose has been studied morphologically for now more than 150 years. Even though the majority of new findings was already described in the second half of the last Century and is associated with scientists like Kölliker, Kohlrausch and Zuckerkandl. The vascular structures, usually described as “cavernous tissue” or “swell bodies” are located in different parts of the nasal mu-cosa, but mainly in the inferior turbinate. In the present paper the author demonstrates the results of his studies on the structure and ultrastructure ofsmooth muscle components of nasal swell bodies based on light - and transmission-electron micro-scopic findings. Light microscopic observations already reveal the differences in vascular wall structure between areas adjacent to the epithelium and those parts of the vessels located in the deeper parts of the tunica propria. Ultrastructural examination shows differences in size and density of smooth muscle cells in different parts of the cavernous tissue; it also demonstrates the variant appearance of the basal lamina of these muscle cells. The results are discussed and compared with the appropriate literatur.