Zusammenfassung
Hintergrund: Die Luxation des Krikoarytänoidgelenks ist ein selten zu beobachtender laryngologischer
Befund. Hauptursache dürfte die Intubation darstellen. Diese Erkrankung wurde bisher
nur wenig beschrieben. Die rechtzeitige Diagnosestellung und angemessene Therapie
entscheidet über die Stimmqualität des Betroffenen. Methode: Vom 1. 1. 1993 bis zum 30. 6. 1997 konnte an der St. Galler ORL-Klinik bei 7 Patienten
eine Luxation des Krikoarytänoidgelenks diagnostiziert werden. Verantwortlich war
dafür in jedem Fall eine Intubation. Bei 6 Patienten wurde eine geschlossene Reposition
mittels Mikrolaryngoskopie in Narkose durchgeführt. Ergebnisse: Obwohl nach dem verursachenden Ereignis zwischen 8 und 49 Tagen vergangen waren,
ließ sich in 4 Fällen wieder eine normale, in einem Fall eine zufriedenstellende Stimmqualität
erzielen. Bei einem Patienten war die Stimmverbesserung nur gering, weil noch gleichzeitig
eine Rekurrensparese bestand. Ein Patient wurde wegen der infausten Prognose seiner
Grunderkrankung nicht reponiert. Schlußfolgerungen: Tritt nach einer Intubation oder auch nach einem Larynxtrauma eine Heiserkeit auf,
sollte immer an eine Luxation des Krikoarytänoid-Gelenks gedacht werden. Zur sicheren
Diagnostik empfiehlt sich in jedem Fall die Lupenlaryngoskopie, möglichst mit Video-Dokumentation.
Auch einige Wochen nach dem verursachenden Ereignis ist eine Reposition noch erfolgversprechend.
Summary
Background: Laryngeal joint injury or cricoarytenoid dislocation is a relatively rare laryngologic
finding, according to the international medical literature. It may occur as a result
of external neck trauma or more frequently as a result of intubation. Chief symptoms
are hoarseness, vocal fatigue, and loss of voice control. Patients: Between 1993 and 1997 we diagnosed an arytenoid dislocation in 2 female and 5 male
patients, in every case the etiology was an intubation trauma. Videolaryngoscopic
recording was the most useful aid in diagnosis. Results: Six patients were treated with closed reduction surgery between 8 and 49 days after
dislocations. Normal voice was restored in four patients, and in one patient as late
as 49 days after the dislocation. One patient had an additional recurrent nerve paralysis.
Conclusions: Our results suggest that a closed reduction of the arytenoid luxation can be successful
even several weeks after the injury.
Schlüsselwörter
Krikoarytänoidluxation - Lupenlaryngoskopie - Erfolge auch nach Spätreposition
Key words
Cricoarytenoid luxation - Videolaryngoscopic recording - Closed reduction