Zusammenfassung
Hintergrund: Mit der zunehmenden Verbreitung endonasaler Operationstechniken bei Nasennebenhöhlenerkrankungen
in den 80er Jahren hat man auch die Notwendigkeit erkannt, die Sicherheitsvoraussetzungen
für diese Art der Chirurgie zu verbessern. Ein Ansatz hierbei war die Verfeinerung
des Operationsinstrumentariums; unabhängig davon haben sich verschiedene Arbeitsgruppen
mit den Einsatzmöglichkeiten computergestützter Navigationssysteme in der Chirurgie
der Nasennebenhöhlen und vorderen Schädelbasis befaßt. Methode: Seit 1996 haben wir verschiedene Navigationssysteme bei schwierigen operativen Fragestellungen
im Bereich der Nasennebenhöhlen und der vorderen Schädelbasis (Rezidiv-Operationen
bei chronischen entzündlichen Prozessen, Tumoren) eingesetzt. Verwandt wurden ein
elektromagnetisches („Insta-Trak”1) sowie zwei optoelektrische Systeme („Surgigate”2
und „Vector Vision”3). Ergebnisse: Grundsätzlich lassen sich alle drei Systeme in der Nasennebenhöhlenchirurgie verwenden;
insbesondere zeigen sie alle eine zufriedenstellende Systemgenauigkeit (zwischen 0,1
und 0,5 mm). Unterschiede ergaben sich vor allem bei der Vorbereitungszeit, aber auch
hinsichtlich der Anwendungsmöglichkeiten verschiedener referenzierter Instrumente.
Schlußfolgerungen: Computergestützte Navigationssysteme besitzen heute eine Genauigkeit, die ihren Einsatz
bei schwierigen Eingriffen an der vorderen Schädelbasis, die unter endoskopischer
oder mikroskopischer Kontrolle durchgeführt werden, nicht nur sinnvoll, sondern notwendig
erscheinen lassen. Dies gilt insbesondere für die Revisionschirurgie bei chronisch
entzündlichen Nasennebenhöhlenerkrankungen. Hier wird man nicht nur aus medikolegalen
Gründen, sondern auch im Rahmen der Qualitätssicherung, auf Dauer nicht auf diese
Systeme verzichten können. Gegenwärtig ist die Preislage der angebotenen Geräte sicherlich
noch sehr hoch, so dass die Entscheidung über den Erwerb in erster Linie davon abhängig
gemacht werden sollte, ob Eingriffe, bei denen der Einsatz von Navigationssystemen
heute gefordert werden muß, in ausreichender Zahl durchgeführt werden.
Summary
Background: Since the mid-80s, endonasal sinus surgery has gained significant importance in the
treatment of chronic inflammatory sinus disease. Many surgeons have recognized the
necessity of developing new methods to increase the safety of this type of surgery.
One of the advancements in increasing the safety of endonasal sinus surgery was the
development of computer-aided surgical navigation (CAS) Systems. Methods: Since 1996, we have tried several different CAS systems for difficult surgical procedures
in sinus and anterior skull base surgery, mainly revision surgery for chronic inflammatory
sinusitis and endonasal tumors. During this time, we tried one electro-magnetic („Insta
Trak”) and two optoelectric systems („Surgigate” and „Vector Vision”). Results: In our experience, all systems can be used in endonasal sinus surgery; accuracy was
satisfactory and varied between 0.1 and 0.5 mm. There were differences with respect
to the time of preparation of the system for surgery as well as to the possibility
to use different instrumenta. Conclusions: Computer-assisted surgical navigation systems today have gained a degree of accuracy
which makes them not only suitable but almost necessary, at least for difficult surgical
procedures at the anterior skull base, i.e. revision surgery in chronic inflammatory
sinus disease. On the long run, these systems will become mandatory for these kinds
of procedures. On the other hand, CAS Systems cannot substitute thorough anatomical
and surgical training.
Schlüsselwörter
CAS - Endoskopische NNH - Chirurgie - Nasennebenhöhlen - Frontobasis
Key words
CAS - Endoscopic sinus surgery - Paranasal sinuses - Anterior skull base