Ignatius von Loyola - genial oder psychisch krank?

Abstract

Subsequent to a severe injury and under the influence of religious reading, Loyola experienced a dramatic mental change in his spiritual values in the sense of a sublimation to an alternative knighthood. His behaviour patterns observed thereafter were determined by a totality of his attachment to God. Based on this certainty in his faith, which was free from any doubts, and on God, and with the background of fasting and praying, he had visionary and pseudo-hallucinatory experiences.

As the founder of an order and head of the community of Jesuits, Ignatius of Loyola proved to be diplomatically highly talented. There is no evidence of any psychotic disease. Also, there is no probability of a personality disorder in the sense of a neurosis. The numerous unusual behaviour patterns of Ignatius cannot be interpreted as psychopathological symptoms. It is justified to call him a genius.

Zusammenfassung

Nach einer schweren Verwundung kam es bei Loyola unter dem Einfluß geistlicher Lektüre zu einem dramatischen Wertewandel im Sinne einer Sublimierung zu einem alternativen Rittertum. Seine danach zu beobachtenden Verhaltensweisen wurden durch die Totalität seiner Gottbezogenheit bestimmt. Auf der Basis einer zweifelsfreien Gottes- und Glaubensgewißheit kam es vor dem Hintergrund intensiven Fastens und Betens zu visionären und pseudohalluzinatorischen Erlebnissen.

Als Ordensgründer und Oberhaupt der Jesuitengemeinschaft erwies sich Ignatius als diplomatisch hochbegabt. Hinweise auf eine psychotische Erkrankung ergaben sich nicht. Auch eine Persönlichkeitsstörung im Sinne einer Neurose ist nicht wahrscheinlich. Die zahlreichen auffällig erscheinenden Verhaltensweisen des Ignatius sind nicht als psychopathologische Symptome zu deuten. Es ist gerechtfertigt, auf ihn den Geniebegriff anzuwenden.