Fortschr Neurol Psychiatr 1995; 63(2): 68-71
DOI: 10.1055/s-2007-996604
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neuropsychologische Aspekte bei idiopathischem Morbus Parkinson

Neuropsychological Aspects in Idiopathic Parkinson's DiseaseH. F. Durwen1 , P.  Calabrese1,2 , B.  Holinka1 , H. J. Markowitsch2 , W.  Gehlen1
  • 1Neurologische Universitätsklinik, Knappschaftskrankenhaus, Ruhr-Universität Bochum
  • 2Institut für Physiologische Psychologie, Universität Bielefeld
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Publication History

Publication Date:
10 January 2008 (online)

Abstract

Patients with Parkinson's disease can suffer from neuropsychological deficits which, in most cases, are already demonstrated at the very beginning (53), Primarily, they are characterized by impairments associated with frontal lobe function affecting psychomotor speed and mental flexibility. Furthermore they show circumscribed impairment of memory functions as well as deficits of visuospatial information processing. Sets of neuropsychological dysfunction of that kind are called subcortical dementia in the American literature. In addition, Parkinson's disease is quite often associated with depressive states which are independent of the neuropsychological deficits. Application of L-Dopa helps to improve the cognitive impairment.

Zusammenfassung

Patienten mit Morbus Parkinson zeigen in der Regel neuropsychologische Defizite. Diese sind oft auch schon zu Beginn der Erkrankung nachweisbar (53). Im Vordergrund stehen Beeinträchtigungen, die mit Funktionen des Frontalhirns in Verbindung gebracht werden und allgemein unter dem Begriff der mentalen Flexibilität zusammengefaßt werden können. Die Patienten sind psychomotorisch verlangsamt, haben eine Tendenz zu verharren und zu perseverieren und zeigen eine Unfähigkeit zur Kategorie- und Hierarchiebildung. Darüber hinaus finden sich auch umschriebene Störungen der Gedächtnisleistung sowie Defizite in der räumlich-visuellen Informationsverarbeitung. In der amerikanischen Literatur werden die Beeinträchtigungen bei Morbus Parkinson auch unter dem Begriff der subkortikalen Demenz zusammengefaßt und der sog. kortikalen Demenz, z.B. beim Morbus Alzheimer, gegenübergestellt, die vornehmlich durch verbale, räumlich-visuelle und vor allem global mnestische Leistungsminderungen charakterisiert wird: Patienten mit Morbus Parkinson zeigen gleichzeitig häufig auch depressive Verstimmungszustände, die jedoch von den neuropsychologischen Defiziten unabhängig sind. Die mentalen Beeinträchtigungen lassen sich durch die Gabe von L-Dopa verbessern.

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