Abstract
Many addicts report on craving - a strong desire to consume the drugs again. Craving
is attributed by many addicts to be the main reason for relapse or for the failure
to become abstinent. In the recent years some drugs with an "anti-craving" effect
have been developed. In this context a review of the complex concept "craving" seems
to be urgent. In this paper the psychological conditions of craving and biochemical
phenomena possibly underlying craving are reviewed. Basing on the recently available
data a new psychobiological concept of craving with two prototypes (craving in early
withdrawal and craving during abstinence) has been developed. This model is discussed
with regards to possible therapeutic implications.
Zusammenfassung
Viele Alkohol-, Nikotin- und Drogenabhängige berichten über ein fast unwiderstehliches
Verlangen, sich die psychotrope Substanz wieder zuzuführen. Dieses Phänomen wird meist
mit "Craving" bezeichnet. Es wird von vielen Abhängigen als wesentlicher Grund für
Rückfälle bzw. für die Unfähigkeit zur Abstinenz angegeben. In letzter Zeit wurde
eine Reihe von Medikamenten mit einem "Anti-Craving"-Effekt entwickelt. Sie befinden
sich z.Z. in der klinischen Erprobung. In diesem Zusammenhang erscheint eine kritische
Überprüfung des Konzepts "Craving" notwendig. In dieser Übersicht werden die psychologischen
Bedingungskonstellationen des Cravings dargestellt. Auch wird der Frage nachgegangen,
inwieweit biochemisch faßbare Veränderungen bei Abhängigen ein Craving erklären können.
Aufbauend auf den bisher publizierten Ergebnissen wurde ein neues umfassendes psychobiologisches
Konzept mit zwei Ausprägungsformen (Craving im frühen Entzug und Craving nach längerer
Abstinenz) entwickelt. Dieses wird in Hinblick auf mögliche therapeutische Ansätze
diskutiert.