Abstract
We report on catamnestic and clinical results of a 18-24 month follow-up study of
65 alcohol dependent patients who in 1992 -1994 took part in an 8-month outpatient
treatment programme. The psychotherapeutic concept of this treatment facility is described.
51 of the 65 patients who had participated in the programme could be subsequently
personally interviewed, 7 patients refused to take part, 6 could not be reached and
1 had died. 40 of the 51 patients had properly completed the outpatient treatment.
Assuming that all patients who could not be interviewed or refused, were relapsers
the abstinence rate was found to be 48% (n = 31). Although selective factors may contribute
to this result, the clinical findings so far seem to indicate that outpatient treatment
for alcoholics is a promising new therapeutic approach in the treatment of alcoholism.
Further studies are needed to assess the possible benefits and the indications for
this outpatient treatment in greater detail.
Zusammenfassung
Wir berichten katamnestische und klinische Ergebnisse einer 18 - 24-Monats-Katamnese
von 65 alkoholabhängigen Patienten, die in den Jahren 1992 -1994 an einer rein ambulanten
Entwöhnungstherapie von durchschnittlich 8monatiger Dauer teilgenommen hatten. Das
Therapiekonzept dieser Modelleinrichtung, der ,,klientenzentrierten Problemberatung'',
wird dargestellt. Von den 65 Patienten konnten 51 Patienten nachuntersucht werden
(Befunderhebung mittels des Dokumentationsstandards der Deutschen Gesellschaft für
Suchtforschung und Therapie), 7 Patienten lehnten eine Untersuchung ab, 6 waren nicht
erreichbar, 1 Patient verstorben. Von den 51 voruntersuchten Patienten hatten 40 die
Therapie regulär beendet. Unter der Annahme, daß alle nicht-erreichten Patienten bzw.
alle Verweigerer rückfällig waren, betrug die Abstinenzrate n = 31 (48% bezogen auf
die Gesamtstichprobe). Trotz der Selektionsfaktoren, die zu diesem Behandlungsergebnis
beigetragen haben dürften, lassen die beiliegenden Befunde erkennen, daß rein ambulante
Entwöhnungstherapien eine aussichtsreiche Ergänzung des bisherigen therapeutischen
Angebots zur Versorgung Alkoholkranker darstellen können. Aufgabe der wissenschaftlichen
Begleitforschung ist es zum einen, die Effizienz entsprechender Therapieangebote in
prospektiven Untersuchungen an größeren Stichproben zu evaluieren, und zum anderen
mögliche Indikationskriterien für die differentielle Behandlung von Alkoholikern (ambulant
vs. teilstationär vs. stationär, verhaltenstherapeutisch vs. tiefenpsychologisch vs.
systemisch) näher zu überprüfen.