Der neue ,,Alkoholmarker" carbohydratdefizientes Transferrin (CDT)

Abstract

Many alcoholics deny any abuse, and hence it is often difficult to diagnose alcohol abuse. Laboratory parameters, such as γ-glutamyltransferase (γ-GT) and the mean corpuscular volume of erythrocytes (MCV), are often used to diagnose recent high alcohol intake. However, these parameters indicate elevated alcohol consumption only indirectly, e. g. if the elevation is due to an organ lesion caused by alcohol. In recent literature, CDT (carbohydrate-deficient transferrin) has been suggested as a most promising laboratory parameter indicating noxious alcohol consumption. The clinical value of CDT is compared to other "alcohol markers". CDT has the highest sensitivity and specificity in selected samples taken from alcoholics. However, the sensitivity of CDT is rather low in population surveys. Thus, CDT cannot be recommended for the screening of alcoholics. Furthermore, in view of the high cost of measurement, a close indication for application is urgent. Some examples of an indication in neurological and psychiatric diagnostics are critically discussed.

Zusammenfassung

Da Alkoholiker häufig jeglichen Alkoholmißbrauch abstreiten, ist die Diagnose oft erschwert. Laborparameter, wie die γ-Glutamyltransferase (γ-GT) und das mittlere korpuskulare Volumen der Erythrozyten (MCV) wurden daher häufig zum Nachweis eines aktuellen erhöhten Alkoholkonsums bestimmt, um so die Diagnose zu untermauern. Allerdings haben diese Laborparameter den Nachteil, daß sie nur indirekt (als Folge einer alkoholbedingten Organschädigung) einen erhöhten Alkoholkonsum anzeigen. In letzter Zeit wird in der Literatur das carbohydratdefiziente Transferrin (CDT) als Marker für einen pathologisch erhöhten Alkoholkonsum propagiert. Die klinische Wertigkeit von CDT wird mit der anderer ,,Alkoholmarker" verglichen. Während in ausgewählten Stichproben von Alkoholikern die Sensitivität und die Spezifität von CDT in den meisten Arbeiten höher sind als die der anderen ,,Alkoholmarker", ist die Sensitivität in Feldstudien kaum höher. CDT ist daher für Screnninguntersuchungen wenig geeignet. Angesichts der relativ hohen Bestimmungskosten für CDT sollte eine genaue Indikationsstellung erfolgen. Beispiele für eine Indikation aus dem neurologisch-psychiatrischen Bereich werden kritisch diskutiert.