Motorische Aktivität und subjektive Befindlichkeit bei depressiven Patienten

Abstract

Intensity of symptoms including mood and psychomotor activity has been shown to vary according to the time of the day in a group of depressed patients. This pattern represents one diagnostic criterion for the melancholic type of depression. The variation of intensity is experienced by the patient and can be observed as a behavioral symptom. However, the relation of circadian alterations in psychomotor activity and depressed mood remains unclear. Therefore, spontaneous motor activity and experienced intensity of symptoms were measured in 21 depressed patients who showed daily variations of subjective symptoms. Patients felt significantly less active, awake, and more depressed in the morning compared to the evening. However, corresponding activity levels, which were measured by actigraphy, appeared significantly higher in the morning compared to the evening. Increased motor activity could represent the observable behavioral equivalent of self-experienced psychomotor retardation and depressed mood.

Zusammenfassung

Schwankungen der Symptomintensität in Abhängigkeit von der Tageszeit sind bei einer Gruppe depressiver Patienten zu beobachten und stellen ein diagnostisches Kriterium für die Depression mit somatischem Syndrom (melancholischer Typ) dar. Diese Schwankungen werden subjektiv erlebt und drücken sich im Verhalten der Patienten aus. Gezeigt werden sollte, ob sich zirkadiane Änderungen erlebter Symptome auch in Alterationen psychomotorischer Aktivität abbilden. Daher wurde bei 21 Patienten mit depressiven Störungen (melancholischer Typ) mit Morgentief die motorische Aktivität mittels Aktigraphie zu verschiedenen Tageszeiten gemessen. Parallel wurden verschiedene Aspekte der Befindlichkeit erfaßt. Tagesschwankungen motorischer Aktivität konnten mittels Aktigraphie abgebildet werden. Während sich die Patienten in den Morgenstunden als weniger aktiv und wach erlebten und selbst ihre Stimmung deutlich schlechter einschätzten, zeigten sie am Morgen im Vergleich zu den Abendstunden eine signifikant höhere motorische Aktivität. Die erhöhte motorische Aktivität könnte ein meßbares Verhaltensmerkmal subjektiv erlebter Hemmung und Niedergeschlagenheit darstellen.