Zusammenfassung
Laparoskopische („Minimal-invasive”) Operationstechniken finden derzeit zunehmend
Eingang auch in die Kinderchirurgie. In einer Reihe von Studien an Erwachsenen konnten
die mit diesem Verfahren verbundenen Veränderungen respiratorischer und kardiozirkulatorischer
Parameter gezeigt werden. In der vorliegenden Untersuchung wurde der Einfluß des Kapnoperitoneums
auf Parameter der Beatmung bei 15 Kindern mit einem Alter zwischen 3,5 und 10 Jahren
sowie einem Gewicht zwischen 13,5 und 30 kg im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne
Kapnoperitoneum geprüft. Es wurden Erhöhungen der Beatmungsdrücke und eine entsprechende
Verminderung der Compliance von ca. 28 - 48 % bzw. 30 % gemessen. Der petCO2 stieg von einem Ausgangswert von 35 mmHg auf 41 ± 2 mmHg an. Ein Temperaturabfall
trat bei keinem Kind auf. Laparoskopische Operationen bei Verdacht auf Appendizitis
oder bei unklarer Bauchsymptomatik werfen aus Sicht des Anästhesisten bei Kindern
ab 13,5 kg Körpergewicht bei Operationen bis zu einer Stunde keine Probleme auf, die
klinisch auffällig werden. Die gemessene Erhöhung des Beatmungsdruckes legt nahe,
die Beatmungsparameter (Flow, Druckbegrenzung, Atemfrequenz, Atemzeitverhältnis) so
zu wählen, daß keine Werte über 20 mbar erreicht werden, indem z.B. ein Anfangstidalvolumen
von 8ml/kgKG eingestellt wird oder von vornherein eine druckgesteuerte Beatmung verwendet
wird, um den pCO2 über die Atemfrequenz zu regeln. Selbstverständlich muß darüber hinaus weiter besonderes
Augenmerk auf die Beobachtung aller bei dieser Operationsmethode möglichen Komplikationen
wie z. B. Hautemphysem oder Pneumothorax gelegt werden.
Summary
The purpose of our study was to show the effects of laparoscopic procedures on the
ventilation of children. We measured an increase of ventilation pressures (Pmax, Pplat and Pmean) of 28, 35 and 48 % respectively. petCO2 rose from 35 to 41 ± 2 mmHg. There was no loss of body temperature in any child.
Laparoscopic procedures as seen here for appendectomy or diagnostic exploration in
children of 13.5 kg body weight or more caused no problems that were clinically evident.
The increase of ventilation pressure could be attenuated by choosing the parameters
of ventilation (e.g. flow, l:E ratio) in such a way that Pmax does not exceed 20 mbar. Alternatively, pressure-controlled ventilation may be used,
adjusting petCO2 by ventilation frequency. In any case there must be a strict control of all possible
side effects of laparoscopy, such as cutaneous emphysema or pneumothorax.
Schlüsselwörter:
Laparoskopie - Kapnoperitoneum - Beatmung - Komplikationen - Kinderanästhesie
Key words:
Laparoscopy - Capnoperitoneum - Ventilation -Complications - Pediatric anesthesia