Fortschr Neurol Psychiatr 1999; 67(4): 155-162
DOI: 10.1055/s-2007-993993
ORIGINALARBEIT

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Depressionen nach zerebrovaskulären Ereignissen

Überblick und Abgrenzung von anderen psychiatrischen KomplikationenDepression Following Cerebrovascular InjuryReview and Differentation from other Psychiatric ComplicationsS.  Frühwald1,2 , Henriette  Löffler1 , U.  Baumhackl1
  • 1Neurologische Abteilung, KH St. Polten
  • 2Klinische Abteilung für Sozialpsychiatrie u. Evaluationsforschung,Univ. Klinik für Psychiatrie, AKH Wien
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Publication Date:
08 January 2008 (online)

Abstract

In spite of the high incidence and prevalence of psychiatric complications after cerebrovascular injury few results have remained uncontradicted so far. This article focuses on the variety of psychiatric disorders after stroke reviewing recent literature and concentrating in particular an Post-stroke Depression. The prevalence of depressive disorders following stroke is assessed between 20 and 50%. Serious consequences for poststroke depressed subjects are their increased mortality, poor rehabilitation outcome and long-term affected quality of life. Nevertheless, depressive disorders following stroke usually remain untreated. To this date the effectiveness of only a few drugs has been studied in controlled clinical trials (Nortriptylin, Citalopram, imipramin. Mianserin). Besides describing clinical presentation, epidemiology, pathogenesis and consequences of post-stroke depressive disorders for the patient different authors' statements are listed and critically commented. Finally recommendations concerning therapeutic intervention are mentioned.

Zusammenfassung

Trotz häufiger Inzidenz und Prävalenz psychischer Störungen nach Schlaganfällen ist das gesicherte Wissen in diesem Grenzbereich zwischen Neurologie und Psychiatrie bis heute gering. In diesem Artikel wird unter Berücksichtigung aktueller Literatur ein Überblick über nach Schlaganfall auftretende Depressionen gegeben, wobei auch eine Abgrenzung der Depression von verschiedenen anderen psychiatrischen Komplikationen nach Insulten vorgenommen wird. Die Häufigkeit depressiver Störungen nach Schlaganfällen wird zwischen 20 und 50% angegeben, die negativen Folgen für die Betroffenen sind gravierend (erhöhte Mortalität, schlechtere Rehabilitationsergebnisse, langfristig beeinträchtigte Lebensqualität). Dennoch wird nur bei einer verschwindenden Minderheit betroffener Patienten die depressive Störung therapiert. Bisher wurden nur wenige Substanzen in kontrollierten Untersuchungen auf ihre Wirksamkeit in dieser Indikation hin geprüft (Nortriptylin, Citalopram, Imipramin, Mianserin). Neben Angaben zum klinischen Erscheinungsbild wird genauer auf die Häufigkeit, die Pathogenese und die Folgen depressiver Störungen nach Insulten für den Patienten eingegangen, wobei Angaben verschiedener Autoren aufgelistet und kritisch bewertet werden. Zuletzt werden bisher angegebene Hinweise zu effizienter Therapie genannt.

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