Fortschr Neurol Psychiatr 1999; 67(3): 95-103
DOI: 10.1055/s-2007-993986
ORIGINALARBEIT

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostische Wertigkeit des kombinierten Einsatzes von Kernspintomo- und Kernspinangiographie bei Sinusvenenthrombosen (SVT)

Diagnostic Importance of Combined Conventional Magnetic Resonance Imaging and Magnetic Resonance Angiography in Cases of Cerebral Sinus Venous ThrombosisE.  Flotho , K. -F. Druschky1 , T.  Niederstadt2
  • Bachstr. 66 D-76297 Stutensee 1
  • 1Neurologische Klinik des Städt. Klinikums Karlsruhe
  • 2Zentralröntgeninstitut des Städt. Klinikums Karlsruhe
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. Januar 2008 (online)

Abstract

25 patients are presented, who were diagnosed with cerebral sinus venous thrombosis by a combination of Magnetic Resonance Angiography (MRA) and conventional Spin-Echo sequences. An angiography in DSA technique was carried out additionally in 12 cases. In 24 patients MR-angiographic control examinations were conducted.

In seven cases MRA revealed an isolated thrombosis of the superior sagittal sinus (SSS) whereas in eleven patients there was an additional occlusion of other sinuses or cerebral veins. The transverse sinus (ST) was the second most affected. DSA essentially confirmed the MR-imaging data. Despite anticoagulation follow up MRA's showed complete recanalisation in only 7 patients, in 8 cases partial recanalisation was observed and in 9 cases a complete occlusion persisted.

In contrast to these findings neurological examinations during the follow up period were unremarkable in 16 patients and the remainder revealed only mild residual symptoms.

In general no further morphological alterations of the cerebral sinus system were detectable by MRA after 6 months. Follow up imaging beyond 6 months therefore appears unnecessary, unless a relapse is suspected.

Zusammenfassung

Berichtet wird über 25 patienten, bei denen durch kernspinangiographie in kombination mit konventionellen Spinechosequenzen die Diagnose einer Sinusvenenthrombose gestellt werden konnte. In 12 Fällen erfolgte ergänzend eine arterielle Angiographie in DSA-Technik. Bei 24 patienten wurden kernspintomographische und kernspinangiographische Verlaufsuntersuchungen durchgeführt. Die initiale MR-Angiographie zeigte in 7 Fällen eine isolierte Thrombose des Sinus sagittalis superior (SSS), 11 weitere patienten wiesen eine Thrombose des SSS sowie anderer Sinus bzw. Venen auf. Am zweithäufigsten war der Sinus transversus (ST) betroffen. Die DSA bestätigte im wesentlichen die Kernspintomographiebefunde. Die kernspinangiographischen Follow-up-Untersuchungen über einen durchschnittlichen Beobachtungszeitraum von einem halben jähr (1 Woche bis zu 2 1/2 Jahre) erbrachten nur bei 7 patienten eine komplette Rekanalisierung unter Antikoagulation, in 8 Fällen fand sich eine Teilrekanalisation und 9mal zeigten die Kontrollen einen persistierenden Verschluß. Im Gegensatz hierzu konnten bei klinischen Verlaufsuntersuchungen in 16 Fällen ein unauffälliger Neurostatus erhoben und bei den übrigen Patienten nur eine diskrete Residualsymptomatik ohne nennenswerte Behinderung festgestellt werden.

Regelhaft ließen sich nach 6 Monaten kernspinmorphologisch keinerlei Veränderungen an den venösen Blutleitern mehr nachweisen, so daß über diesen Zeitraum hinausgehende Untersuchungen nur bei begründetem Verdacht auf ein Rezidiv gerechtfertigt erscheinen.

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