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DOI: 10.1055/s-2007-993672
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Wirbelsäulenveränderungen bei Kunstturnerinnen
Changes in the vertebral column in female artistic gymnastsPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. Januar 2008 (online)

Zusammenfassung:
36 ehemalige Leistungskunst- und 10 allgemeine Turnerinnen wurden nach mindestens 3jähriger Aufgabe ihres Sportes im Hinblick auf pathologische Wirbelsäulenveränderungen untersucht.
Anamnestisch klagten 64 % der Kunstturnerinnen während des Leistungssports und noch 61 % von ihnen nach Aufgabe desselben über Rückenschmerzen. Die Röntgenuntersuchung ergab in 51,4 % degenerative Veränderungen an Wirbelkörpern und an den Intervertebralgelenken; die Spondylolysehäufigkeit lag mit 31,4 % 2 1/2fach höher als in der Normalpopulation. In 22 Fällen, bei denen Röntgenaufnahmen aus der aktiven Zeit vorhanden waren, fanden wir eine Spondylolysezuwachsrate von 36,4 %, eine Skolioseverschlechterung von 22,7 % und eine Zunahme degenerativer Veränderungen an den kleinen Wirbelgelenken von 31,8 %. Zu schlußfolgern ist, daß langjähriges Kunstturntraining degenerative Wirbelsäulenveränderungen provoziert, die über der der Normalpopulation liegen, weiterhin, daß der Aufbau des Trainings unter Vermeidung unphysiologischer Dauerbelastungen von entscheidender Bedeutung für das Schicksal der betroffenen Wirbelsäule ist.
Abstract
36 former competitive artistic women gymnasts and 10 general women gymnasts were examined after at least three years following their withdrawal from sports, for any pathological changes in their vertebral column.
Anamnesis revealed that 64 % of the artistic gymnasts complained of back pain during competitive sports, and even after having given it up there were still 61 % complaining. X-ray film showed degenerative changes of the vertebral bodies and the intervertebral joints in 51.4 %. Incidence of spondylolysis was 31.4 % and hence two and a half times above that among the normal population. In 22 cases where x-ray films were available from the time they had been active, we found an increase rate of 36.4 % in respect of spondylolysis, a worsening of scoliosis by 22,7 % and an increase in degenerative changes at the minor vertebral joints by 31.8 %.