Sportverletz Sportschaden 1990; 4(3): 135-138
DOI: 10.1055/s-2007-993613
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Ultrasonographie von Meniskusläsionen

Sonography of the menisci of the kneeP. Holzach, J. Mattli, K. Benz, U. Streicher, P. Matter
  • Spital Davos (Chefärzte: Prof. Dr. med. P. Matter und Dr. med. P. Holzach)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Januar 2008 (online)

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Zusammenfassung:

Kontroverse Arbeiten existieren über das neue Gebiet der Meniskussonographie. Um mit dieser Methode eigene Erfahrungen sammeln zu können, führten wir an 101 Kniegelenken von 99 Patienten eine konsekutive, prospektive Studie durch. Die Kniegelenke wurden durch 2 voneinander unabhängigen Untersuchungsteams vorerst sonographiert und anschließend arthroskopiert. Verwendet wurde ein mechanisches Sektorgerät mit 7,5 und 10 MHz. Scharfe, umschriebene und verfolgbare Reflexe wurden als Meniskusläsionen interpretiert. Zu unserer Überraschung fielen die Resultate der Sonographie bezüglich klinischer Brauchbarkeit schlecht aus. 32 % der arthroskopisch nachgewiesenen Meniskusläsionen zeigten einen verfolgbaren, scharfen Reflex, weitere 32 % andere, z.T. wolkige Reflexe und 36 % keinen Reflex (falsch-negative). Andererseits waren bei arthroskopisch intakten Menisken in 20 % scharfe und verfolgbare Reflexe zu erkennen (falsch-positiv) und nur in 41 % zeigte sich in dieser Gruppe kein Reflex.

Ein geringer Lerneffekt konnte innerhalb der Untersuchungsreihe gezeigt werden, was Bildqualität und Darstellbarkeit des Sonographiebefundes betrifft, nicht aber in der Verbesserung der Trefferquote. Auch die selektive Auswertung für das im Ultraschall am besten darstellbare Meniskushinterhorn zeigte keine besseren Ergebnisse.

Es scheint, daß die Meniskussonographie vorläufig als interessante experimentelle Methodik ohne derzeitige klinische Relevanz betrachtet werden muß.

Abstract

Controversy exists about the value of ultrasonography of meniscal tears. We therefore examined 101 knee joints of 99 patients in a prospective study. Prior to the arthroscopy the menisci were scanned from an independent team by using 7.5 and 10.0 MHz ultrasound waves. 81 meniscal tears were seen at arthroscopy; 36 % of these tears could not be detected with the Scanner (false negative results) while 20 % of intact menisci showed positive echogenic structures, which were analysed as meniscal tears. It seems that ultrasonography of the menisci is still of experimental use without any clinical importance.