Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift 2007; 2(5): 71-74
DOI: 10.1055/s-2007-993012
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Von Stein zu Stein: Interview mit Michael Gienger

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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Michael Gienger im Gespräch mit Christian Böser und Christiane Thoms von der DHZ-Redaktion über seine Erfahrungen mit Heilsteinen und die Edelsteintherapie bzw. -beratung.

Heute setzt er mithilfe von Steinen Heilungsprozesse in Gang und nutzt ihre Kraft, um Menschen durch schwierige Lebenssituationen zu geleiten. Doch bevor Michael Gienger begonnen hat, die Wirkung von Steinen zu hinterfragen, zu erforschen und zu unterrichten, hat er ihre Heilkraft zunächst selbst erfahren. Im Interview berichtet er über seine Forschungen und seine Arbeit mit Mineralien, wie wichtig es ist, die richtigen Wege in der Steintherapie zu beschreiten und warum das herrliche Dunkelblau bei Topasen Zeichen für eine Fälschung sein kann.

Herr Gienger, Steine haben in Ihrem Leben ja schon immer eine große Bedeutung, und schon als Kind waren Sie davon fasziniert. Was war das Besondere für Sie an Steinen?

Ich kann gar nicht sagen, was so besonders an Steinen war. Ich habe als kleines Kind angefangen, Steine zu sammeln, wenn ich mit meinen Eltern in den Bergen unterwegs war. Als Achtjähriger habe ich dann einen Granat in einem Geröllfeld gefunden. Dass der Granat ein besonderer Stein ist, habe ich damals erst aus dem Buch eines Freundes erfahren.

Ende der 1980er Jahre gründeten Sie in Stuttgart die Forschungsgruppe Steinheilkunde und testeten mit Kollegen Edelsteine nach dem Vorbild der homöopathischen Arzneimittelprüfung. Wie kamen Sie dazu? Gibt es da eine Geschichte?

Ich habe 1985 selbst zum ersten Mal erlebt, dass Steine Heilwirkung besitzen. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich sie nur gesammelt, weil sie für mich schön waren. Ich litt damals an einer immer wiederkehrenden Stirn- und Nebenhöhlenentzündung. Ein Freund gab mir den Tipp, mir einen Smaragd auf die Stirn zu kleben. Nach dem Motto: „Schaden wird’s ja nicht”, habe ich es ausprobiert - und es hat tatsächlich geholfen. Und zwar so, wie kein anderes Medikament zuvor. Innerhalb von drei Tagen war die ganze Krankheitsserie, also das ganze Geschehen, nicht nur eine akute Phase, beendet.

Und da waren Sie praktisch überzeugt davon, dass es eine Heilwirkung gibt?

Zumindest würde ich sagen, hat es einen kleinen Riss im Weltbild hinterlassen und ich wollte wissen, was dahintersteckt. Bis 1989 war ich an der Heilpraktikerschule in Stuttgart und habe dort auch die Homöopathie kennengelernt. Dabei kam ich auf die Idee, dass mehrere Leute, ähnlich wie bei den homöopathischen Arzneimittelprüfungen, dieselben Steine tragen und dann protokollieren könnten, was dabei passiert. So kam 1988 die Forschungsgruppe zustande, die bis 1993 bestand. 1996 wurde dieses Projekt vom Steinheilkunde-Verein, der im Jahr davor gegründet worden war, wieder aufgegriffen und es läuft bis heute. Es gibt über 300 Teilnehmer, von der Insel Föhr bis in die Schweiz. Derzeit werden vier Steine pro Jahr getestet, die in Leinenbeutelchen eingenäht werden, damit wirklich niemand weiß, was er testet.

Abb. 1 Seit jeher faszinieren Michael Gienger Steine aller Art. Foto: © Ines Blersch, Stuttgart

Es gibt viele Skeptiker, die Zweifel an der Wirkung der Steine haben. Gibt es Nachweise aus der Physik oder der Chemie, die bestätigen, was Sie beobachtet bzw. analysiert haben?

Es gibt Indizien. Zum Beispiel dafür, dass von Steinen elektromagnetische Strahlung ausgeht, ein sogenanntes Emissionsspektrum. Das Emissionsspektrum wird auch in der Mineralogie verwendet, um kleinste Mineralien, z. B. Einschlüsse in Diamanten, zu bestimmen. Friedrich Pelz, ein Forscher aus Lüneburg, hat 3 000 Studien durchgeführt, versucht Zusammenhänge herzustellen und hat bei seinen Untersuchungen mittels EEG-Messungen die Wirkungen protokolliert. Auf diesen EEG-Bildern sieht man zum Teil sofort die Veränderungen durch den Einfluss eines bestimmten Steins. Beeindruckt hat mich besonders der Fall eines sogenannten geistig behinderten Kindes, bei dem durch eine geopathogene Störzone eine Gehirnhälfte komplett ausgefallen war. Friedrich hat verschiedene Steine ausprobiert und schließlich einen gefunden, der das Gehirn wieder aktiviert hat. Nach ein paar Monaten konnte das Kind auf eine normale Schule zurückkehren und es war nicht mehr von geistiger Behinderung die Rede. Ich denke, dass dies ein Teil der Wirkung ist. Man kann aber nicht so einfach sagen, dass, wenn ein Stein eine bestimmte Frequenz hat, ihm eine bestimmte Wirkung eigen ist. Die Zusammenhänge sind schon ein bisschen komplexer.

Abb. 2 Edelsteine plus Massage ergänzen sich gegenseitig und harmonisiern den Körper. Foto: © Ines Blersch, Stuttgart

Es gibt ja verschiedene Richtungen in der Steintherapie, von denen sich Ende des 20. Jahrhunderts zwei etablierten. Welche wenden Sie z. B. speziell in Ihrer Praxis an?

Es sind sogar noch mehr Richtungen. Der Ausgangspunkt liegt in den 1980ern. Damals haben die ersten Pioniere einfach vor sich hin geforscht, ihre Erfahrungen gesammelt und niedergeschrieben. Daraus entstand die Erfahrungsrichtung, also reine Praxiserfahrungen. Dazu sagt man heute wohlklingender die „empirische Steinheilkunde”. Dabei fehlt oft der genaue Hintergrund, eine genaue Situationsanalyse und insofern sind die Therapien nicht immer übertragbar auf eine neue Situation. Dass Farbe, die Mineralstoffe selbst - also die Substanz der Steine -, ihre Struktur und auch ihre Entstehungsweise - ob es ein vulkanischer Stein ist oder ein im Sediment gebildeter -, dass diese verschiedenen Faktoren die eigentliche Wirkung begründen bzw. verständlicher machen, fanden wir in der Forschungsgruppe heraus. Es ist so die „analytische Steinheilkunde” entstanden. Man schaut, welche Farbe jemand benötigt, welche Stoffe passen könnten, Kalzium oder Kieselsäure oder etwas anderes. Welche Struktur passt zu dem Menschen? Das ist sogar einer der wichtigsten Punkte. Passt die Struktur nicht, kommt auch - „keine Wirkung” kann man nicht sagen - nicht immer die vollständige Wirkung zustande. Und passt eben auch die Entstehungsweise? Wenn dann ein Stein ermittelt wird, zeigen sich sehr gute Erfolge.

Sie sagen, die Struktur der Steine muss zur jeweiligen Person passen. Woran machen Sie das fest? Oder woher weiß ich, welche Struktur zu welcher Persönlichkeit passt?

Es gibt nur acht verschiedene Strukturvarianten bei den Mineralien, die durch Anordnung der Atome und Moleküle im Inneren bestimmt sind. Es gibt Mineralien, die haben eine quadratische innere Struktur, andere haben eine sechseckige, wieder andere eine dreieckige. Nur als Beispiel, die quadratische Struktur spricht Menschen an, die ihr Leben eher quadratisch leben, also eher geordnet, geplant, strukturiert. Die ungern etwas kurzfristig ändern, die lieber auf Regelmäßigkeit und eine gewisse bestehende Ordnung Wert legen. Die dreieckige Struktur eignet sich eher für Menschen, die eine gewisse Gemütlichkeit inne haben, die Dinge relativ geruhsam angehen, vielleicht auch manchmal ein bisschen zu bequem oder faul sind. Für jede Struktur ist quasi ein bestimmter Menschentyp festzumachen. Der natürlich nicht immer so klischeehaft ist. Man muss schon ganz genau hinschauen, um rauszukriegen, welche Struktur zu wem passt.

Die Typologie wurde auch durch diese Forschungsgruppe entdeckt? Dadurch, dass wahrscheinlich bestimmte Typen auf die Steine gar nicht angesprochen haben?

Exakt. Beispielsweise hatten zwei Mitglieder der Gruppe zur selben Zeit dieselbe Grippe. Bei einem haben die Steine geholfen, beim anderen nicht. Und dann bahnt sich anfangs diese Frage an: Ist es Placebo? Muss man dran glauben? Aber es hat sich ziemlich schnell gezeigt, dass es der Glaube eben nicht war. Bei Skeptikern haben die Steine geholfen und bei anderen, die völlig überzeugt waren, nicht. Das war einfach, das war nicht der Grund. Etwa um 1990, nachdem ich die Menschen in der Gruppe besser kennengelernt habe, konnte ich beobachten, dass manche immer, wenn sie sich Steine rausgesucht haben, zu denselben Strukturen griffen.

Wenn man an einer bestimmten Erkrankung leidet, gibt es dann entsprechende Steine zur Behandlung oder bestimmt allein die Struktur der Persönlichkeit den Stein?

Es gibt Steine, die bei bestimmten Krankheiten unabhängig von der Struktur verwendet werden können. Aber je mehr man dem Kernpunkt näherkommen will, desto eher muss der Stein zur Konstitution passen. Es ist wie bei einem Komplex-Homöopathikum, das ich einfach bei Schnupfen nehme, oder einem Konstitutionsmittel der klassischen Homöopathie, das wirklich passen muss, damit es auch wirkt. Und da spielt eben die Struktur eine große Rolle. Wenn man die Konstitution oder auch die Wurzel einer Erkrankung angehen will, kommt man an der Struktur nicht vorbei.

Welche Schwerpunkte werden dazu heutzutage innerhalb der Ausbildung gesetzt?

Es gibt verschiedene Ausbildungen. Ich kann im Moment nur für die Ausbildungen sprechen, die ich selber ins Leben gerufen habe. Das sind die Ausbildungen bei der Cairn Elen-Lebensschule. Ich sehe das so: Wenn man mit Steinen wirklich arbeitet, braucht man ein gutes Handwerkszeug. Man muss wirklich die Grundlagen kennen. Wo kommen die Steine her, also die Geologie und die Mineralogie. Welche Faktoren spielen in der Wirkung eine Rolle. Man muss etwas über echte und falsche Steine wissen, denn gefälschte Steine zeigen natürlich keine Wirkung. Und man braucht jede Menge Hintergründe aus der Heilkunde. Es hat sich mittlerweile gezeigt, dass das Diagnosesystem der chinesischen Medizin mit den Meridianen und den Wandlungsphasen für die Steinheilkunde am brauchbarsten ist. Also kommt auch die TCM ins Spiel. Inzwischen sind über 400 Steine auf dem Markt, die als Heilsteine verwendet werden, davon sollte man zumindest die Hälfte kennen. So ist die Ausbildung inzwischen auf 70 Unterrichtstage in einem Zeitraum von zweieinhalb Jahren angewachsen. Es gibt viele andere Ausbildungen, die deutlich kürzer sind, die aber z. B. die gesamte Mineralogie und Geologie weglassen. Diese Kurse bieten wir nicht an.

Cairn Elen-Lebensschule. Wie kam es zu dem Namen?

Cairn ist gälisch und bedeutet Steinmal, Elen ist die Göttin der Wege. Cairn Elen werden Steinsetzungen am Wegesrand genannt. Und der Wegstein war für uns das eigentliche Motiv. Steine sind Wegbegleiter, aber eben nicht Selbstzweck. Schon in meinem ersten Buch, so ungefähr in der Mitte zwischen dem Einleitungsteil und dem Nachschlageteil, habe ich den Satz stehen: „Es gibt auch ein Leben ohne Steine!” Ich habe beobachtet, dass es gerade im Bereich der Steinheilkunde Menschen gibt, die sagen, ohne den Stein kann ich nicht mehr schlafen, ohne den traue ich mich nicht auf die Straße. Das stimmt für mich nicht.

Wie unterscheiden sich Edelstein-Beratung und Edelstein-Therapie?

Hauptsächlich sind es rechtliche Unterschiede. Edelstein-Therapie, d. h. wirklich Heilen mit Steinen, dürfen nur die, denen das von Berufswegen auch gestattet ist, z. B. Ärzte, Heilpraktiker, Psychotherapeuten. Deswegen gibt es ergänzend die Edelstein-Beratung im Sinne der Lebenshilfe, in der Steine angefangen von der Entspannung über Edelstein-Massagen bis hin zur Lebensberatung im weitesten Sinne eingesetzt werden. Ganz gleich, ob das den häuslichen Bereich oder Unternehmen oder was auch immer betrifft. Die Methoden unterscheiden sich gar nicht so sehr. Ein Stein ist ein Stein und herauszufinden, zu welchem Menschen welcher Stein passt, das sind dieselben Grundlagen. Nur, ob ich den Stein jetzt zur Förderung der Motivation bei der Arbeit oder ob ich ihn wirklich zum Heilen einer Krankheit einsetze, da gibt es ganz klar diesen juristischen Schnitt.

Wie muss ich mir das vorstellen?

Ich komme zu Ihnen und schildere meine Symptome bzw. meine Probleme in der Lebensberatung, und Sie versuchen dann anhand der Symptome und meiner Charaktereigenschaften, die Sie wahrscheinlich in einem Gespräch herausfinden, den richtigen Stein zuzuordnen?

Genau. Das Gespräch steht an erster Stelle. Man erzählt einfach mal so detailliert wie möglich, nicht nur auf die Situation, sondern einfach auf das ganze Umfeld bezogen. Eine Situation ist ja immer nur ein kleiner Ausschnitt. Insofern stellen wir auch Fragen, mit denen wir versuchen, das ganze Umfeld abzuklopfen. Und wenn dann ein Bild da ist, gibt es eben verschiedene Möglichkeiten. Bei der Edelstein-Therapie kommen dann auch direkte Behandlungen, in denen Steine aufgelegt werden, oder Edelstein-Massagen zum Einsatz.

Was ist eine Edelstein-Massage? Wie stelle ich mir das vor?

Es werden zusätzlich zu manuellen Griffen Steine eingesetzt, die z. B. über bestimmte Meridiane geführt oder mit denen bestimmte Reflexzonen stimuliert, oder die manchmal wirklich in den Muskel hineingearbeitet werden, wenn es da einen Zusammenhang gibt. Zum Beispiel bei Tinnitus und Migräne gibt es eine Ganzkörpermassage, bei der klassische Massage plus Edelstein-Anwendung kombiniert werden. Das hat einen sich gegenseitig verstärkenden Effekt.

Also kommen schon auch Kombinationstherapien zum Tragen?

Ja. Ganz klar. Steine allein können nicht alles. Es wäre vermessen, anderes zu behaupten. Steine können tatsächlich energetisch ausgleichend wirken, gerade im Zusammenhang mit der TCM kann man das auch direkt testen. Wenn man die Meridiane vorher und nachher testet und merkt - hoppla, da ist ein deutlicher Unterschied. Und vor allem, und das ist das Schöne an Steinen, ein sehr anhaltender Unterschied. Ich bin gelernter Shiatsu-Masseur, habe jahrelang als solcher gearbeitet und dann oft erlebt, dass die Massage zwar einen Effekt hatte, aber der Effekt war nach ein paar Tagen vorüber. Je nachdem auch, wie die Menschen gelebt haben. Wenn man Steine dazu einsetzt, und sie den Patienten nach der Massage auch zum Tragen gibt, dann bleibt die Wirkung deutlich länger erhalten. Und wenn sie z. B. nach einer Woche wiederkommen, fängt man nicht wieder von vorne an, sondern kann stufenweise die Behandlung aufbauen. Das ist eine Möglichkeit, wie direkt behandelt wird. Die andere Möglichkeit der Steintherapie sind Verordnungen, also dass Steine getragen oder als Edelstein-Elixiere bzw. Edelstein-Wasser eingenommen werden.

Abb. 3 „Steine sind Wegbegleiter aber eben nicht Selbstzweck.”

Gibt es denn eindeutige Grenzen einer Edelstein-Therapie?

Eine Grenze ist für mich ganz klar überall dort, wo es lebensbedrohlich wird und eine entsprechende Versorgung an erster Stelle steht. Steine werden dort höchstens unterstützend eingesetzt. Aber mit dieser Unterstützung muss ich sagen, erzielen wir erstaunliche Erfolge. Auch dort, wo man zunächst einmal gar nicht daran denken würde, z. B. nach einem chirurgischen Eingriff, damit Wunden oder Knochenbrüche schneller heilen. Hier kann man mit Steinen unglaublich viel bewirken. Sehr große Bedenken habe ich, wenn ein Kind, das schon seit Ewigkeiten eine eitrige Angina hat, immer noch mit Steinen behandelt wird, anstatt mit Antibiotika. Da muss ich sagen, wäre einfach für mich so der Schnitt. Die Sicherheit geht vor. Wenn die Antibiotika dann den Darm ruinieren, gut, da haben wir dann wieder andere Möglichkeiten.

Sie haben vorhin davon gesprochen, dass Sie in Ihrer Ausbildung darauf hinweisen, dass es auch falsche Steine geben kann, die gar nicht wirken.

Es gibt sehr viele Imitationen, die gar nicht das sind, wonach sie aussehen. Vor allem im Bereich der undurchsichtigen Steine ist das inzwischen ganz extrem, bei Türkis, Lapislazuli oder Malachit beispielsweise. Viele Steine werden mit Kunstharz stabilisiert oder bestehen sogar nur aus irgendwelchen Mineralpulvern, die mit Kunstharz zusammengeklebt werden. Dann gibt es die klassischen Methoden, dass Steine gefärbt werden. So wird aus einem weißen Magnesit z. B. ein Türkisimitat.

Abb. 4 Michael Gienger im Gespräch mit der DHZ-Redaktion.

Diese Steine wirken ja dann auch völlig verändert.

Ja, und diese Steine können z. T. wirklich schädlich werden. Dunkle Blautopase, die man so wunderschön in jedem Kaufhaus erhält, die sind z. T. radioaktiv. Dunkelblau gibt es den Topas nicht, dunkler als himmelblau wird er von Natur aus nie. Dieses ganz dunkle Blau wird nur durch Neutronenstrahlung erreicht. Die Steine kommen wirklich für eine gewisse Zeit ins Kernkraftwerk, müssen hinterher Œ Jahr in Quarantäne, was lächerlich ist in Bezug auf die Halbwertszeit. Und dann gibt es Grenzwerte, und diese Grenzwerte werden Strahlung pro kg Körpergewicht berechnet. Was natürlich ein Witz ist, wenn man diese Steine z. B. im Halsbereich trägt. Dann wirkt die Strahlung eben nicht pro kg Körpergewicht, sondern pro g Schilddrüse. Da kann ich nur davon abraten. Es lässt sich auch kinesiologisch nachtesten. Ich habe schon Vorträge gehalten, da habe ich einen bestrahlten Topas von 5 mm Durchmesser den stärksten Männern aus dem Publikum gegeben. Die hatten keine Muskelkraft mehr im kinesiologischen Test.

Könnten Sie denn unseren Lesern und Leserinnen Tipps geben, woran man solche Fälschungen erkennen kann?

Gerade die modernen Fälschungen sind so gut gemacht, dass ein Laie kaum eine Chance hat, sie zu erkennen. Der Steinheilkunde-Verein hat daher ein Gütesiegel ins Leben gerufen, das sogenannte GKS-Siegel. GKS steht für „Gemmologisch Kontrollierte Steinqualität”. Händler lassen sich dafür freiwillig von externen Labors überprüfen. Es gibt auch ein Buch, das ich empfehlen kann. Es ist von Bernhard Bruder und heißt „Geschönte Steine”. Er ist Gemmologe und Mineraloge, hat ein eigenes Edelsteinprüfinstitut und beschäftigt sich tagein tagaus mit diesen Dingen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Steinheilkunde?

Was ich mir schon lange wünsche, ist im Grunde eine unvoreingenommene Einstellung gegenüber der Steinheilkunde. Es ist immer noch ein harter Kampf, nicht in der Esoterik-Ecke zu landen, wobei ich schon weiß, dass dies auch auf interne Probleme im Steinheilkundebereich zurückgeht.

Lieber Herr Gienger, wir bedanken uns für das interessante Interview!

Weiterführende Literatur

  • 1 Bruder B. Geschönte Steine. Saarbrücken: Neue Erde 2005
  • 2 Gienger M. Edelstein-Massagen. Saarbrücken: Neue Erde 2004
  • 3 Gienger M. Heilsteine. 430 Steine von A bis Z. Saarbrücken: Neue Erde 2003
  • 4 Gienger M. Lexikon der Heilsteine. Ludwigsburg: Osterholz 1997
  • 5 Gienger M. Die Steinheilkunde. Saarbrücken: Neue Erde 1995

Ausbildung und Information



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Stäudach 58/1

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