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DOI: 10.1055/s-2007-992971
Kataraktextraktion und AMD
Licht ist notwendig um den komplexen Sehvorgang einzuleiten, wobei hierfür der sichtbare Anteil des Lichtes verantwortlich ist (380–780 nm). Nicht sichtbare Wellenlängen werden durch die vorderen optischen Medien abgefangen (Ultraviolettes Licht, Infrarot). Im Alter verändert sich die Transmission der Augenlinse, bedingt durch die zunehmende Bildung gelber Linsenpigmente. Hierdurch werden die blauen Anteile (380–500 nm) des Lichtes zunehmend von der Linse absorbiert. Andererseits gibt es immer mehr Hinweise, dass der Blaulicht-Anteil des Lichtes die Netzhaut schädigen kann. Wie dieses geschieht, wird jedoch erst seit einiger Zeit intensiv untersucht. Auslöser für eine Intensivierung der Erforschung pathologischer Mechanismen war die Vermutung, dass Licht auch zur Ausbildung der Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) führt. Das Sehpigment der Photorezeptoren zerfällt unter Blaulicht-Einwirkung deutlich langsamer. Es können schädliche Zwischenprodukte entstehen. Diese produzieren selbst Radikale und führen zur weiteren Produktion von schädlichen Stoffwechselprodukten, die wiederum schädlich sowohl auf die Photorezeptoren als auch auf das Retinale Pigmentepithel (RPE) wirken können. Vor diesem Hintergrund wurden so genannte „gelbe“ Intraokularlinsen entwickelt, um nach der Kataraktextraktion die Makula vor einem erhöhten Blaulichtschaden zu schützen. Es wird ein Überblick über die bisher bekannten Mechanismen, In-vitro-Studien und klinische Studien gegeben.