Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2007-992954
Rehabilitation bei Menschen mit Sehschädigung
Wenn es medizinisch keine ausreichende Heilung gibt, können Augenerkrankungen zur Sehbehinderung werden. In diesem Falle müssen Menschen mit ihrer Seheinschränkung leben und in ihren täglichen Tätigkeitsbereichen zurecht kommen. Empowerment- das Anstiften zur Wiederaneignung von Selbstbestimmung im eigenen Leben liegt sowohl den Schulungsprogrammen für Orientierung und Mobilität, als auch denen für lebenspraktische Fähigkeiten und den Trainingseinheiten zur Nutzung von Sehhilfen zugrunde. Beratung und Schulung in diesen Bereichen erhöhen die Selbständigkeit und reduzieren die eigentliche Behinderung. Studien in Schweden haben gezeigt, dass ohne Beratung und Training mit verordneten Hilfsmitteln der Nutzungseffekt signifikant geringer ist. Die Orientierung an Bedürfnissen und Stärken von Menschen mit Sehschädigung ist Bestandteil der Arbeit im SFZ Förderzentrum und wird in Beratungs-, Schulungs- und Integrationsprozessen mit unterschiedlichen Schwerpunkten umgesetzt. Das Klassifikationssystem der ICF (International Classification of Functioning, Disability and Health) bildet zukünftig die Beeinträchtigungen und Potenziale eines Klienten in den vier Dimensionen „Körperfunktion und -strukturen“, „Aktivitäten und Teilhabe“, „Umweltfaktoren“ und „persönliche Faktoren“ ab. Im Vortrag werden Beispiele und aktuelle Probleme für Wege in der Rehabilitation bei Sehschädigung vorgestellt mit dem Ziel, durch bessere Vernetzung von Medizin und Rehabilitation eine optimale Versorgung zu erreichen und damit die Lebensqualität auch im Alter zu erhalten und zu verbessern.