Rofo 2007; 179(11): 1100-1101
DOI: 10.1055/s-2007-992836
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Periphere arterielle Verschlusskrankheit - Wie sicher ist die wenig invasive Diagnostik?

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Publication Date:
23 October 2007 (online)

 

In der Diagnostik der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) gilt die intraarterielle Kontrastangiografie als Referenzstandard. Mittlerweile gibt es auch weniger invasive Verfahren wie Duplexsonografie oder CT- bzw. MR-Angiografie. R. Collins et al. untersuchten nun, wie diese Methoden im Vergleich zum Standard abschneiden. BMJ 2007; 334: 1257

Für ihre Metaanalyse fahndeten die Autoren in 11 elektronischen Datenbanken nach geeigneten Studien, die bei pAVK der unteren Extremitäten die Ergebnisse wenig invasiver Untersuchungsmethoden mit der intraarteriellen Angiografie bzw. dem chirurgischen Befund verglichen und bis April 2005 veröffentlicht worden waren. Sie beurteilten Relevanz und Qualität der Arbeiten und berechneten die diagnostische Genauigkeit der Methoden. Ferner bewerteten sie die Auswirkungen der Ergebnisse auf die anschließende Behandlung sowie die Präferenzen der Patienten.

107 Studien erfüllten die Aufnahmekriterien. Die meisten Untersuchungen berichteten ihre Ergebnisse anhand arterieller Segmente und nicht anhand von Extremitäten oder Patienten. Dies könnte aufgrund einer möglichen Häufung pro Einzelpatient dazu führen, dass die Spezifitäten überschätzt wurden. Für die Diagnose einer Stenose der unteren Extremität von mehr als 50% fand sich die höchste diagnostische Genauigkeit für die kontrastverstärkte Magnetresonanz- (MR-) Angiografie mit einer medianen Sensitivität von 95% und einer medianen Spezifität von 97%. Für die CT-Angiografie betrugen die entsprechenden Zahlen jeweils 91%, für die Duplexsonografie 88 bzw. 96%.

Nur eine Studie berichtete über Behandlungsergebnisse in Abhängigkeit von der Untersuchungsmethode (Duplexsonografie vs. konventionelle Kontrastangiografie), konnte jedoch keinen Unterschied feststellen. Bezüglich der Präferenzen der Patienten gab es ebenfalls nur begrenzte Daten. Diese legten jedoch nahe, dass die Patienten die MR-Angiografie einer intraarteriellen Angiografie vorzogen. Etwa der Hälfte der Patienten war es egal, ob sie mittels MR-Angiografie oder Duplexsonografie untersucht werden sollten. Bezüglich des Vergleichs von intraarterieller Angiografie und Duplexsonografie lagen keine Daten vor.

Periphere CT-Angiografie mit multiplen Stenosen und segmentalen Verschlüssen der peripheren Gefäße. Links Maximum-Intensitäts-Projektion (MIP), rechts "curved planar reconstructions" (CPR) (Bild: Prokop et al. Referenz-Reihe Radiologie, Spiral- und Multislice-CT. Thieme 2007).

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