Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2007; 17 - A19
DOI: 10.1055/s-2007-992671

Konservatives Management beim Karpaltunnelsyndrom – ein „Update“

M Keilani 1, T Paternostro-Sluga 1, V Fialka-Moser 1, R Crevenna 1
  • 1Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Medizinische Universität Wien

Frage: Ziel dieser Literaturübersicht ist es, die konservativ-therapeutischen Möglichkeiten des Karpaltunnelsyndrom (KTS) darzustellen.

Methode: Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurde eine EDV-unterstützte Literatursuche unter Verwendung gängiger Literaturdatenbanken (Pubmed, Medline, Embase) durchgeführt.

Ergebnis: Die therapeutischen Möglichkeiten beinhalten 1) ein operatives oder 2) ein konsevatives Vorgehen. Dabei können primär konservative Therapiemaßnahmen wie z.B. Infiltrationen (Armstrong 2004, Ucan 2006, Marshall 2007), Schienenbehandlung (O'Connor 2002, Werner 2005, Premoselli 2006, Ucan 2006), Ultraschalltherapie (O'Connor 2002, Bakhtiary 2004), Iontophorese (Banta 1994) erfolgreich eingesetzt werden. Nach einer Operation besteht die sinnvolle postoperative Rehabilitation einerseits in einer Bewegungstherapie und einem Funktionstraining der Hand (Provinciali 2000), andererseits in einer konsequenten Narbenbehandlung mittels Ultraschall- und Lasertherapie, sowie einer Behandlung postoperativer Schwellungszustände mittels Lymphdrainagen, CO2-Bädern, etc. Die Behandlung postoperativer Schmerzzustände der Hand erfolgt mittels medikamentöser (Scholten 2004, Barden 2005) und physikalischer Therapiemaßnahmen.

Diskussion: Die Etablierung eines sog. „State of the Art“-Regimes in der Therapie des Karpaltunnelsyndroms ist ein wichtiger Schritt zur Optimierung der Betreuung der betroffenen Patienten. Aufgrund der hohen Prävalenz des Karpaltunnelsyndroms und der doch eher limitierten (evidenzbasierten) Datenlage sind (nach EBM-Kriterien) hochwertige klinische Studien zur Therapie und postoperativen Rehabilitation des Karpaltunnelsyndroms dringend zu fordern.