Positive Effekte einer stationären Adipositas-Therapie bei Kindern und Jugendlichen

Zielsetzung: In einer prospektiven Langzeitbeobachtung (10 Jahre) soll geklärt werden, welche Bedeutung der genetischen Prädisposition für das Ansprechen einer Adipositas-Therapie bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen zukommt. Methoden: Um diese Frage zu klären, sollen 500 Kinder und Jugendliche (8–18 Jahre) untersucht werden, die im Rahmen einer stationären Adipositas-Therapie in einer Rehabilitationsklinik eine standardisierte Intervention (kalorienreduzierte Mischkost, Sportprogramm, Verhaltenstherapie) erhalten: Die ersten beiden von insgesamt 7 Untersuchungen finden zu Beginn und am Ende (nach 4–6 Wochen) der stationären Therapie statt und wurden bei bisher 261 Kindern durchgeführt. Es werden u.a. Körpergewicht, Bauchumfang und LDL-Cholesterin bestimmt und eine stufenweise ansteigende Fahrradergometrie durchgeführt. Die Nachfolgeuntersuchungen nach 6 und 12 Monaten haben bereits 226 bzw. 98 Kinder durchlaufen. Weitere Untersuchungen sind nach 2, 5 und 10 Jahren geplant. Zum jetzigen Zeitpunkt nehmen insgesamt 279 Probanden an der Studie teil. Ergebnisse (nach 4–6 Wochen Therapie): 1) Signifikante Reduktion des Körpergewichts (∅ 9,1 ± 3,8 kg; p < 0,001) und Bauchumfangs (∅ 6,4 ± 4,8 cm; p < 0,001); 2) Signifikante Steigerung der Relativen Leistung (∅ 0,4 ± 0,3 Watt/kg KG; p < 0,001); 3)’Signifikante Senkung des LDL-Cholesterins (∅ 26,3 ± 22,1 mg/dl; p < 0,001). Zusammenfassung: Eine 4–6-wöchige stationäre Lebensstilintervention führt zur Reduzierung von Körpergewicht und Bauchumfang, zur Verbesserung der Relativen Leistung und Senkung des LDL-Cholesterins. Die stationäre Therapie war somit erfolgreich. Unabhängig davon geben erst die Ergebnisse über einen längeren Beobachtungszeitraum bis ins Erwachsenenalter und unter Berücksichtigung der Genetik Aufschluss darüber, ob diese Art der Adipositas-Therapie langfristig für die einzelnen Patienten effektiv ist.