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DOI: 10.1055/s-2007-992210
Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei deutschen Einschulkindern
Hintergrund: Entsprechend den KiGGS-Daten sind 15% der Kinder in Deutschland übergewichtig und bereits 6,3% adipös. Der Vergleich mit den Referenzdaten von Kromeyer-Hauschild aus den 90er Jahren lässt auf einen deutlichen Anstieg schließen. Ein weiteres Instrument zur Darstellung der Prävalenz von Übergewicht und Adipositas im Verlauf wären die regelmäßig durchgeführten Einschulungsuntersuchungen. Eine detaillierte Übersicht war bislang nicht verfügbar. Methode: Mittels Internetrecherche und Telefon- bzw. E-Mail-Kontakt wurden die Daten der Schuleingangsuntersuchungen der Bundesländer gesammelt, zusammengefasst und ausgewertet. Ergebnisse: Für Deutschland sind die Prävalenzzahlen zu Übergewicht und Adipositas bei Einschülern sehr uneinheitlich dokumentiert und partiell schwer zugänglich. Die Zahlen aus den verschiedenen Regionen zeigen eine auffallende Heterogenität. So geht die Befundhäufigkeit für Übergewicht von 7,2% in Thüringen über 9% in Bayern bis 13,6% in Mecklenburg. Ähnliche Ergebnisse wurden für die Adipositasprävalenz gefunden mit 3,6% in Bayern und 6,1% in Mecklenburg-Vorpommern. Die zusammenfassende Darstellung der Prävalenzen für Schulanfänger lässt ein deutliches Nord/Süd-Gefälle erkennen. Im langfristigen Trend sind die Prävalenzzahlen von Übergewicht und Adipositas bei den Schuleingangsuntersuchungen gestiegen. In Brandenburg ist die Adipositasprävalenz seit einiger Zeit rückläufig, auch bei einigen anderen Ländern deutet sich neuerdings eine Stagnation der Raten an. Die soziale Schicht und der Migrantenstatus sind starke Determinanten für die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas. Schlussfolgerung: Eine einheitliche Untersuchung, Datenerfassung und Auswertung im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung wäre hilfreich, um aktuelle Trends zur Prävention von Übergewicht und Adipositas zu erkennen und um die Wirkung von präventiven Maßnahmen im Vorschulalter zu dokumentieren.