Rofo 2007; 179(10): 1005
DOI: 10.1055/s-2007-990990
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Kontrastmitteldosis bei der Computertomografie - Anpassung an fettfreie Körpermasse schont Patienten

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Publication Date:
25 September 2007 (online)

 

Für eine optimale Bildqualität bei gleichzeitig möglichst geringer Patientenbelastung ist eine dem Körpergewicht individuell angepasste Kontrastmitteldosis empfehlenswert. Ob die Orientierung an der fettfreien Körpermasse (lean body weight = LBW) dieses Vorgehen weiter optimiert, untersuchten L.M. Ho et al. Radiology 2007; 243: 431-437

Die Lebern von 56 Männern und 26 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 53 Jahren wurden mit einem Mehrzeilen-Spiral-CT untersucht. Die Patienten bildeten 4 verschiedene Gruppen. In der ersten Gruppe erhielten sie eine feste Kontrastmitteldosis (125 ml Iopamidol), die mit 4 ml/s appliziert wurde. Für die 2. Gruppe wurde die Kontrastmittelmenge nach dem Gesamtkörpergewicht bemessen: Die Patienten erhielten 1,78 ml/kg Körpergewicht (0,058 ml/s). Bei weiteren 25 Patienten wurde die Kontrastmittelmenge nach dem geschätzten LBW berechnet. Dies geschah nach einer definierten Formel für Männer und Frauen. Die Kontrastmittelmenge betrug für Männer 0,86 g/kg LBW und für Frauen 0,92 g/kg LBW (Applikation mit 0,074 bzw. 0,08 ml/s). In Gruppe 4 wurde das LBW gemessen und die Kontrastmittelmenge entsprechend berechnet (Männer: 0,86 g/kg LBW mit 0,074 ml/s; Frauen: 0,92 ml/kg LBW mit 0,08 ml/s). Die durchschnittlichen Kontrastmittelmengen für die Gruppen 1-4 betrugen 125, 130, 139 und 135 ml.

Das in der Leber und den großen Gefäßen analysierte Anreicherungsverhalten unterschied sich für die Gruppen nicht signifikant. (419, 443, 433 und 426 HU). Die Standardabweichungen waren für Patienten aus der Gruppe mit gemessenem LBW (Gruppe 4) am geringsten, d. h. die interindividuelle Variabilität war für diese Gruppe am kleinsten. Das bedeutet, dass die individuelle Kontrastmitteldosis richtig bemessen war: Weniger Patienten erhielten unnötig zu viel oder zu wenig Kontrastmittel bei gleichzeitig guter oder besserer Bildqualität im Vergleich zum Standardvorgehen (Gruppe 1).

Genauer noch als am Körpergewicht lässt sich die optimale Kontrasmitteldosis an der fettfreien Körpermasse bemessen (Bild: PhotoDisc).

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