Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2008; 5(1): 4-5
DOI: 10.1055/s-2007-989502
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Aktuelles zu Magnesium vom Hypertoniekongress 2007

Magnesiummangel und Blutdruck Antihypertonika und MagnesiumUwe Gröber
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Publication Date:
04 March 2008 (online)

Aktuelles zu Magnesium vom Hypertoniekongress 2007

Uwe Gröber

In jeder Lebensdekade besteht eine enge und unabhängige Korrelation zwischen der Höhe des Blutdrucks und dem Entstehen von atherosklerotischen Erkrankungen. Für die medikamentöse Hochdrucktherapie steht derzeit - der komplexen Blutdruckregulation entsprechend - eine Reihe von Arzneistoffen mit vielfältigen Angriffspunkten zur Verfügung, darunter Diuretika, Betablocker, ACE-Hemmer, AT1-Blocker und Ca-Antagonisten. Thiaziddiuretika werden aufgrund neuerer Studienergebnisse (z. B. ALLHAT-Studie) in den aktuellen Hypertonieleitlinien vermehrt als Initialtherapie empfohlen. Eine wesentliche Nebenwirkung der Thiazid- und Schleifendiuretika ist der renale Verlust an Magnesium und Kalium ([Abb. 1]). Der Störung des Magnesiumhaushaltes kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu, da Magnesium eine Schlüsselrolle bei der intrazellulären Kaliumregulation spielt und eine Hypomagnesiämie eine zelluläre Kaliumdepletion nach sich zieht. Gleichzeitig steigen bei einem Magnesiummangel die intrazellulären Natrium- und Calciumkonzentrationen an ( [Abb. 2]).

Abb. 1 Wirkmechanismen von Schleifendiuretika und Thiaziden.

Abb. 2 Störungen des Magnesiumhaushaltes durch Diuretika.

Literatur

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