Handchir Mikrochir Plast Chir 2007; 39(5): 301
DOI: 10.1055/s-2007-989205
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Editorial

R. E. Giunta, L.-P. Kamolz, P. Mailänder
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Publication Date:
05 November 2007 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

was sind die Gründe für ein Themenheft der „HaMiPla“ zur Behandlung von Brandverletzungen? Die chirurgische Behandlung von Brandverletzungen und ihren eventuellen Spätfolgen bildet einen wesentlichen Schwerpunkt der Plastischen Chirurgie im deutschsprachigen Raum. Dieser wurde in der Zeitschrift bislang nur wenig abgebildet und wir möchten diese Lücke mit dem vorliegenden Themenheft füllen. Für die Behandlung von schwer verbrannten Patientinnen und Patienten ist außerdem ein Spezialwissen auf den Gebieten der Intensivmedizin und der Wundbehandlung erforderlich, welches in den letzten Jahren und Jahrzehnten große Fortschritte erfahren hat. Immer mehr Patientinnen und Patienten überleben durch diese neuen Erkenntnisse auch schwerste Verletzungen.

Zu den großen Errungenschaften, die durch das Mehr an Wissen entstanden sind, gehören die frühzeitige Nekrosektomie und die frühzeitige Deckung von Defekten. Deckungen und Bedeckungen umfassen heute sowohl den Einsatz von Haut als auch von Hautersatzmaterialien. So hat der Bereich des Tissue Engineering mit seinen „Produkten“ auch auf dem Gebiet der Behandlung Schwerbrandverletzter mittlerweile eine Schlüsselstellung inne. Nicht nur in der Verbrennungschirurgie, auch in der verbrennungsspezifischen Intensivmedizin hat der Zuwachs an Wissen einen Beitrag zu besseren Ergebnissen geliefert. So kommt zum Beispiel der frühzeitigen Ernährung und ihrem Einfluss auf die Wundheilung eine wichtige Rolle zu.

Der facettenreiche medizinische Fortschritt hat dazu geführt, dass heute bei der Behandlung von schweren Brandverletzungen nicht mehr das Überleben allein zählt. Auch die wiedererlangte Lebensqualität ist ein wesentlicher Teil bei der Beurteilung der Ergebnisse. Wesentliche Bedeutung hat dabei die Wiederherstellung von Funktion und Ästhetik.

Ziel dieses Heftes ist es also, Ihnen einen Überblick über aktuelle Themen auf dem Gebiet der Brandverletztenbehandlung zu geben sowie neue Strategien auch in der Forschung zu präsentieren. Wir können Ihnen in diesem Heft Arbeiten von Autoren aus dem deutschsprachigen Raum zu den verschiedenen Bereichen der Behandlung von Brandverletzungen vorstellen. Hierzu zählen Arbeiten zum Beispiel aus der Grundlagenforschung, der Wundbehandlung und Wundbedeckung sowie der Mikrobiologie.

Den Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz möchten wir für ihre interessanten Beiträge sehr danken. Von Seiten der Schriftleitung soll den beiden Gastherausgebern Lars-Peter Kamolz aus Wien und Peter Mailänder aus Lübeck für die Zusammenstellung der Beiträge und deren Begutachtung gedankt werden. Innerhalb eines Jahres konnte Dank ihres Engagements ein weiteres interessantes Heft aus dem Bereich Plastische Chirurgie entstehen. Zusätzlich sei den Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirats sowie Hans-Oliver Rennekampff aus Hannover für ihre wertvolle Beteiligung am Peer-review-Prozess gedankt.

Wir würden uns wünschen, dass die in diesem Heft zusammengestellten Arbeiten für Sie, liebe Leserinnen und Leser, und Ihr berufliches Handeln von Nutzen sein werden und die Zeitschrift in Zukunft Ihnen eine wissenschaftliche Plattform für die chirurgische Behandlung von Brandverletzten als einem Bereich der Plastischen Chirurgie bieten kann.

Zuletzt soll von Seiten der Schriftleitung erwähnt werden, dass die in diesem Heft ebenfalls veröffentlichten Leserbriefe und Erwiderungen zur Arbeit von Herrn Maio aus Heft 3/2007 als open access pdf-Dateien kostenfrei von der Webseite der Zeitschrift http://www.thieme.de/fz/hamipla/ geladen werden können.

Lars-Peter Kamolz

Peter Mailänder

Riccardo E. Giunta

Priv.-Doz. Dr. med. Riccardo E. Giunta

Abteilung für Plastische und Wiederherstellungschirurgie
Klinikum rechts der Isar
Technische Universität München

Ismaninger Straße 22

81675 München

Email: R.Giunta@lrz.tu-muenchen.de

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