Ultraschall Med 2007; 28 - P_14_6
DOI: 10.1055/s-2007-989124

Der kontrast-verstärkte Ultraschall im Vergleich zur konventionellen Zytsographie, bei der Beurteilung der vesico-urethralen Anastomose nach radikaler retropubischer Prostatektomie

DA Clevert 1, GM Schoeppler 2, M Staehler 2, D Zaak 2, W Khoder 2, N Haseke 2, C Stief 2, M Reiser 1
  • 1Klinikum der Universität München-Grosshadern, Institut für Klinische Radiologie, München, Germany
  • 2Klinikum der Universität München-Grosshadern, Urologische Klinik und Poliklinik, München, Germany

Zielsetzung: Evaluierung der transvesicalen kontrastverstärkten Sonographie (CEUS) zur Detektion einer vesio-urethralen Anastomose nach radikaler retropubischer Prostatektomie (RRP) im Vergleich zur konventionell durchgeführten Zystographie (ZG) unter Berücksichtigung zeitlicher und finanzieller Aspekte.

Material und Methoden: Untersucht wurden 28 Patienten, bei denen auf grund eines histologisch nachgewiesenen Prostatakarzinoms eine RRP durchgeführt wurde. Am 8. postoperativen Tag erfolgte bei allen Patienten eine transvesicale CEUS, anschließend eine ZG. Über die bereits mit 100ml NaCl-Lösung gefüllte Blase wurden über den Dauerkatheter 0,5ml Kontrastmittel (Sonovue, Altana) verdünnt auf 10ml NaCL instilliert. Die Zystographie erfolgte mit 100ml konventionellem Kontrastmittel (Solutrast 300, Altana). Das Ausmaß der Anastomoseninsuffizienz wurde nach Größe des sichtbaren Extravasates ausgewertet: Groß: >2cm, mittel: 0,5–2cm, klein: bis 0,5cm und Anastomosensuffizienz: kein sichtbares Extravasat.

Ergebnisse: CEUS und ZG zeigten in 6 (21%) und 5 (18%) Fällen ein großes Extravsat. Mittelgroßen Extravaste wurden nicht detektiert. 4 von 5 kleinen Extravasten wurden mit CEUS übersehen. Eine Diskrepanz fand sich bei Detektion eines großen Extravasates in CEUS im Vgl. zu keinem Extravasat im ZG; ein TRUS ebenfalls mit 100ml NaCl-Lösung durchgeführt, bestätigte jedoch eindeutig das große Extravasat. Die Sensitivität von CEUS zum Nachweis großer Extravasate betrug 100%.

Die Kosten der Durchführung eines CEUS und der maximale Zeitaufwand konnten um 30% gegenüber ZG reduziert werden.

Schlussfolgerungen: Die CEUS ist eine sinnvolle Alternative um große Anastomoseninsuffizienzen kostengünstig nachzuweisen. Kleine Extravasate (<0,5cm) wurden übersehen, sind für die Entscheidung der Katheterentfernung jedoch unerheblich gewesen. Zur Verbesserung der Sensitivität müssen noch größere Patientendaten erhoben werden.