Ultraschall Med 2007; 28 - V_12_1
DOI: 10.1055/s-2007-989096

Bedside Sonographie auf der Palliativstation – Ergeben sich therapeutische Konsequenzen für den Patienten?

O Gehmacher 1, A Wüstner 2, G Mathis 3
  • 1LKH Hohenems, Internal Medicine, Hohenems, Austria
  • 2LKH Hohenems, Hohenems, Austria
  • 3Private Practice, Rankweil, Austria

Problemstellung: Auf Palliativstationen liegen schwerkranke, meist onkologische Patienten, die einerseits eine optimale Symptomkontrolle benötigen, andererseits so wenig Diagnostik und „Apparatemedizin“ wie möglich erhalten sollen. Die Frage, ob sich durch den Einsatz der Bedside Sonographie therapeutische Konsequenzen ergeben, wurde in der folgenden Arbeit untersucht.

Methode: In einer prospektiven Studie wurden von Jänner 2004 bis September 2006 487 konsekutive US-Untersuchungen auf der Palliativstation am LKH Hohenems bezüglich Indikation, US-gezielter Interventionen und therapeutischer Konsequenzen evaluiert. Die Sonographien wurden mittels eines Sonosite 180 plus Geräts am Patientenbett durchgeführt.

Ergebnis: Von den 478 US-Untersuchungen erfolgten 330 (69.7%) „routinemäßig“ während es sich bei 148 Fällen (30,3%) um akute Indikationen handelte.

Die häufigsten Gründe für eine US Untersuchung waren: Atemnot (182 US, 30.0%), Basisbefunderhebung (135 US, 28,2%), und abdominelle Beschwerden (95 US, 19,8%). Therapeutische Konsequenzen für den Patienten ergaben sich in 261 Fällen (54,6%), davon 127 (26,6%) US-gezielte Interventionen wie Pleuraerguß Punktion (64), Aszites Punktion (32), Legen eines Vena jug. interna Katheters (18) oder Abszess-Drainagen (6).

Bei 134 Fälle (28,0%) führte die US-Untersuchung zu einer Änderung des therapeutischen Regimes (z.B.: Beginn einer Antibiotika Gabe, Diuretika Verordnung etc.)

Zusammenfassung: Die Bedside-Sonographie stellt eine wenig belastende Untersuchungsmethode dar, die gerade auch bei schwerstkranken, terminalen Palliativpatienten das therapeutische Vorgehen beeinflusst und durch Entlastungspunktionen die Symptomkontrolle dieser Patienten wesentlich verbessert.