Ultraschall Med 2007; 28 - P_5_2
DOI: 10.1055/s-2007-988998

Thrombosenachweis in einem Vena-Cava-Stent mittels kontrastverstärkter Sonographie bei einer Patientin mit angeborener Aplasie des hepatischen Abschnittes der Vena cava

H Kinkel 1, G Hanenberg 1, W Barényi 1, R Dammrau 2
  • 1Innere Medizin II, Krankenhaus Düren, Düren, Germany
  • 2Gefäßchirurgie, Krankenhaus Düren, Düren, Germany

Die Aplasie der Vena cava abdominalis ist eine seltene Gefäßanomalie und wird auch als Azygoskontinuation bezeichnet. Über die gefäßchirurgische Abteilung unseres Hauses wurde Anfang 2007 eine 26-jährige Frau mit bekannter Azygoskontinuation zur sonographischen Diagnostik vorstellig. 2002 war bei der Patientin im Rahmen einer gefäßchirurgischen Rekonstruktion durch Implantation eines gecoverten Stents eine Rekanalisation der aplastischen Vena cava erfolgt. Jetzt zeigte eine auswärtig erfolgte Angio-Ct-Untersuchung einen thrombotischen Verschluss des Stent sowie einen 5cm langen Thrombus im stentnahen Anteil der Vena cava inferior. Zwar zeigte die B-Bild-Sonographie der Vena cava eine echoreiche Raumforderung im distalen Stentabschnitt und somit entsprechend dem Ct-morphologischen Befund einen Thrombusverdacht, jedoch lies sich aufgrund von Strömungsartefakten durch das benachbarte Herz duplexsonographisch nicht klären, welche Ausdehnung der Gefäßverschluss hatte. Eine daraufhin erfolgte kontrastverstärkte Sonographie konnte sowohl den Stentthrombus sicher nachweisen als auch die übrige Vaskularisation der Vena cava und der Leber- und Nierenvenen darstellen. Aufgrund des nur im distalen Stentende gelegenen thrombothischen Materials wurde gefäßchirurgischerseits eine erneute Intervention geplant.

Schlussfolgerung: Auch bei seltenen Gefäßmalformationen bietet die Kontrastmittel(KM)sonographie als dynamisches Verfahren eine exzellente Möglichkeit, die Vaskularisation selbst bei nur sehr gering perfundierten Gefäßen darzustellen. Zur Planung abdominal-gefäßchirurgischer Interventionen sowie zur postinterventionellen Kontrolle ist die KM-Sonographie häufig gut geeignet. Thrombosen lassen sich durch Kontrasmittelaussparungen nachweisen.