Ultraschall Med 2007; 28 - V_5_21
DOI: 10.1055/s-2007-988987

Kontrastmittelsonographie fokaler Milzläsionen: Ist eine Charakterisierung der Dignität möglich?

A von Herbay 1, J Westendorff 1, M Gregor 1
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Innere Medizin 1, Tübingen, Germany

In der B-Bild-Sonographie ist es schwierig, die Dignität fokaler Milzläsionen zu beurteilen. Ziel dieser Studie war es zu prüfen, ob durch die ergänzende Untersuchung mit dem Ultraschallkontrastmittel SonoVue® die sonographische Diagnostik fokaler Milzläsionen verbessert werden kann.

Methodik: In einer prospektiven Studie wurde bei 20 Patienten (13Männer, 7 Frauen, Alter 57+15 Jahre) mit fokaler Milzläsion eine ergänzende Kontrastmittelsonographie durchgeführt (Sequoia-Ultraschallgerät, CPS-Software). Nach Injektion von 1,2ml SonoVue i.v. wurde geprüft, ob durch die Kontrastmittelaufnahme die Dignität von Milzläsionen beurteilt werden kann. Sicherung der Diagnose erfolgte durch CT, MRT oder Histologie.

Ergebnis: Bei 6 Patienten waren die Milzläsionen maligne (Metastasen n=4, NHL n=1 und M. Hodgkin n=1). Bei 14 Patienten waren die Milzläsionen benigne (Ischämie n=6, echogene Zyste n=5, Abszess n=2 und Hämatom n=1). Die benignen Läsionen zeigten alle sowohl in der Frühphase als auch in der Spätphase eine Kontrastmittelaussparung. Im Gegensatz dazu war bei den Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphom bzw. M. Hodgkin in der Frühphase eine homogene KM-Aufnahme in der Milz nachweisbar, während erst in der Spätphase kleine Rundherde als KM-Aussparung abgrenzbar wurden. Bei 2 von den 4 Patienten mit Metastasen war in der Frühphase eine diskrete KM-Aufnahme nachweisbar gefolgt von einer KM-Aussparung in der Spätphase, während sich bei den anderen beiden die Metastasen sowohl in der Früh- als auch in der Spätphase als KM-Aussparung demarkierten.

Fazit: Typisch für Benignität der Milzläsionen war eine KM-Aussparung sowohl in der Früh- als auch in der Spätphase, während KM-Aufnahme in der Frühphase gefolgt von KM-Aussparung in der Spätphase nur bei malignen Milzläsionen nachweisbar war.