Ultraschall Med 2007; 28 - V_5_12
DOI: 10.1055/s-2007-988978

Kontrastmittelsonographie der Leber – Mittelklassegerät versus High-End-Gerät

R Heide 1, D Strobel 1
  • 1Universität Erlangen-Nürnberg, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Germany

Die Kontrastmittel-Sonographie der Leber ist für die Diagnostik fokaler Leberläsionen gut etabliert. Bisherige Studien wurden an High-End-Ultraschallgeräten durchgeführt. Es existieren mittlerweile preisgünstigere Ultraschallgeräte („Mittelklassegeräte“) mit Software für die Kontrastmittel-Sonographie. Ziel war ein Vergleich der Kongruenz der Befunde und der folglichen Konsequenz. Diese Fall-Beobachtungsstudie verglich ein Mittelklassegerät (Hitachi 6500) mit einem High-End-Ultraschallgerät (Acuson Sequoia) bezüglich des Unterschieds in der diagnostischen Sicherheit bei Kontrastmittel-Sonographien. Zwei Untersucher führten die Sonographien durch, die Reihenfolge der Geräte war randomisiert. Der zuvor erhobene Befund an dem anderen Gerät war dem zweiten Untersucher unbekannt. Als KM wurde Sonovue eingesetzt. Bei dem Mittelklassegerät wurde die vom Hersteller empfohlene KM-Menge verwendet (4,8ml), bei dem High-End-Gerät nur 1,2ml.

Von neun Patienten hatten acht Patienten B-bild-morphologisch unklare fokale Leberläsionen, einmal wurde die KM-Sonographie zur Metastasendetektion eingesetzt. Eine Patientin kam zur Therapiekontrolle bei Z.n. RFA. Die durchschnittliche Größe der Leberläsionen betrug 25mm, die kleinste Läsion war 15mm, die größte 38mm groß. In acht von neun Fällen waren die Befunde und die klinische Konsequenz auf beiden Ultraschallgeräten kongruent. Bei einer Patientin war auf dem Mittelklassegerät kein ausreichend diagnostisch verwertbares Anflutungssignal erkennbar (16mm-Läsion), auf dem High-End-Gerät wurde eine fokale Minderverfettung diagnostiziert. Alle malignen Läsionen wurden auch am Mittelklasegerät als malignitätsverdächtigt eingestuft. Das Kontrastmittelsignal war im Mittelklassegerät schwächer trotz der vierfachen Menge an KM.

Die subjektive Überzeugung der Untersucher, eine korrekte Diagnose durch die KM-Sonographie zu stellen, war auf dem High-End-Gerät größer. Trotzdem könnte die Qualität des Mittelklassegeräts für die Diagnostik fokaler Leberläsionen geeignet sein. Eine größere Fallzahl wird nötig sein, um dies zu klären.