Ultraschall Med 2007; 28 - V_5_10
DOI: 10.1055/s-2007-988976

Kontrastverstärkter Ultraschall im Follow-up nach Lebertransplantation, Erfassung von Komplikationen in der postoperativen Phase

DA Clevert 1, M Stickel 2, EM Jung 3, R Kubale 4, M Reiser 1
  • 1Klinikum der Universität München-Grosshadern, Institut für Klinische Radiologie, München, Germany
  • 2Klinikum der Universität München-Grosshadern, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Mümchen, Germany
  • 3Klinikum der Universität Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg, Germany
  • 4Institut für Klinische Radiologie, Pirmasens, Germany

Zielsetzung: Ziel unserer Studie war es die diagnostischen Wertigkeit von Low-MI-kontrastverstärktem Ultraschall im Vergleich zum CT und MRT bei der Erfassung vaskulärer oder biliärer Komplikationen im postoperativen follow-up nach Lebertransplantation zu detektieren.

Material und Methoden: 40 Patienten nach Lebertransplantation entwickelten im post-transplantations Verlauf Aszites und/oder unklare Leberwerterhöhung. Alle Patienten wurden kontrastverstärkte mittels Low-MI-Technik untersucht. Es wurde eine 1,6–2,4ml i.v. Bolusinjektion des Ultraschallkontrastmittels SonoVue (Bracco, Italien) injiziert. Die Untersuchung wurde am Sequoia 512 (Siemens/Acuson, Deutschland) oder Logiq 9 (General Electrics, Milwaukee, WI) mittels eines 4MHz-Schallkopfes durchgeführt. Die gesamte Untersuchung wurde im Dual-Mode durchgeführt und im Cine-Mode gespeichert. Das Kontrastmittelverhalten wurde in der arteriellen-, venösen- und in der Spätphase beurteilt. Als Goldstandard wurde das MRT oder das CT gewertet sowie der klinische Verlauf.

Ergebnisse: In 17 von 40 Patienten (42,5%) konnten Komplikationen kontrastverstärkt detektiert werden. Sechs Patienten (15%) hatten einen partiellen Verschluss (n=3) oder eine signifikante Stenose (n=3) der A. hepatica. Sechs Patienten (15%) entwickelten eine Pfordaderstenose (n=4) oder eine Pfordaderthrombose (n=2). MRT und/oder CT bestätigten die Ergebnisse bei allen 11 Patienten. Biliäre Strikturen wurden sowohl im kontrastverstärktem Ultraschall als auch in der MRCP bei 5 Patienten gefunden.

Schlussfolgerungen: Kontrastverstärkter Ultraschall erlaubt im follow-up nach Lebertransplantation eine frühzeitige und sichere Erfassung von vaskulären und biliären Komplikationen in der postoperativen Phase und stellt somit eine ergänzende Untersuchung zum CT oder MRT dar, ohne dass Intensivpatienten von der Station zum CT oder MRT transportiert werden müssen.