Ultraschall Med 2007; 28 - V_5_9
DOI: 10.1055/s-2007-988975

Verbesserung der diagnostischen Schärfe der Sonographie nach stumpfem Abdominaltrauma durch die Echosignalverstärkung

HO Steitz 1, M Stickel 2, M Reiser 1, DA Clevert 1
  • 1Klinikum der Universität München-Grosshadern, Institut für Klinische Radiologie, München, Germany
  • 2Klinikum der Universität München-Grosshadern, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München, Germany

Zielsetzung: Vergleich der Diagnosegenauigkeit zwischen der konventionellen Sonographie, der Echosignal verstärkten Sonographie und dem 64-Multidetektor CT in der Erfassung stumpfer Abdominaltrauma.

Material und Methoden: 78 Patienten (48Männer, 30 Frauen, mittleres Alter 56 Jahre) wurden nach stumpfen Abdominaltrauma mit dem konventionellen Ultraschall und anschließend mit der kontrastverstärkten Sonographie am Sequoia 512 (Siemens/Acuson, Deutschland) mittels eines 4 C1 untersucht. Als Bolusinjektion wurden 1,6–2,4ml i.v. SonoVue (Bracco, Italien) appliziert. Die gesamte Untersuchung wurde im CPS Mode durchgeführt und die Cine-Sequenzen wurden digital gespeichert. Das Kontrastmittelverhalten wurde in der arteriellen-, venösen- und in der Spätphase beurteilt. Die Untersuchung wurde geblindet durchgeführt. In der Auswertung wurde das CT als Goldstandard gewertet.

Ergebnisse: Bei 15 von 78 Patienten konnte der konventionelle Ultraschall Verletzungen der abdominellen parenchymatösen Organe nachweisen. Der kontrastverstärkte Ultraschall bestätigte die Ergebnisse und fand zusätzlich drei weitere Verletzungen der parenchymatösen Organe. Bei einem Patienten konnte zusätzlich noch eine aktive Blutung in das subcapsuläre Leberhämatom nachgewiesen werden. Die Auswertung der Multislice-CT Bilder bestätigte die Ergebnisse der kontrastverstärkten Sonographie.

Schlussfolgerungen: Die kontrastmittelverstärkte Sonographie mit SonoVue ermöglicht eine verbesserte frühzeitige und sichere Erfassung von abdomineller parenchymatöser Verletzungen im Vergleich zur konventionellen Sonographie. Sie stellt somit eine ergänzende Untersuchung zum CT dar, ohne dass Intensivpatienten von der Station zum CT transportiert werden müssen. Insbesondere bei Patienten mit einer vorhandenen Jodallergie oder erhöhten Nierenretentionswerten biete sie eine gute alternative zum CT.