Hintergrund: Nebennierenraumforderungen können sonographisch mit guter Sensitivität und Spezifität
detektiert werden. Eine Differenzierung zwischen benignen und malignen Nebennierenraumforderungen
war bisher nicht möglich. Ziel der vorliegenden Studie war es die Wertigkeit der Kontrastmittel-Sonographie
für die Charakterisierung von Nebennierenraumforderungen zu evaluieren.
Material und Methoden: Achtundzwanzig Patienten mit Inzidentalomen der Nebennieren wurden in die Studie
eingeschlossen. Alle Patienten erhielten einen konventionellen Ultraschall der Nebenniere,
inklusive Duplex-/Doppler Ultraschall, gefolgt von einer Kontrastmittelsonographie.
Die Kontrastmitteldynamik wurde mittels Zeit-Intensitätskurven aufgezeichnet. Zusätzlich
erhielten alle Patienten eine Beurteilung der Nebenniere mit einer 2. Bildgebung (CT
oder MRT), sowie eine laborchemische Untersuchung inklusive Hormondiagnostik. In Fällen
bei denen im CT oder MRT keine sichere Diagnose gestellt werden konnte, erfolgte eine
Adrenalektomie.
Ergebnisse: Bei allen Patienten mit einem primären oder sekundären Malignom der Nebenniere (n=5)
wurde eine früharterielle Kontrastmittelanflutung und ein rasches Auswaschen in der
Nebennierenraumforderung während der Kontrastmittelsonographie gesehen. Alle primär
malignen Nebennierentumoren wurden histologisch bestätigt (Adrenalektomie). In 93%
(26/28) der untersuchten Patienten waren MRT/CT und Kontrastmittel-Sonographie in
Bezug auf die Einschätzung der Dignität der Nebennierenraumforderung kongruent. In
vier Fällen bei denen alle bildgebenden Verfahren ein Malignom vermuteten, fanden
sich histologisch benigne Nebennierentumoren. In den beiden divergenten Fällen von
MRT/CT und Kontrastmittel-Sonographie lag in einem Fall die MRT richtig und in dem
anderen Fall die Kontrastmittel-Sonographie. Die Sensitivität der Kontrastmittel-Sonographie
für die Diagnose einer malignen Nebennierenraumforderung betrug 100% und die Spezifität
82%.
Diskussion: Die Kontrastmittel-Sonographie als kostengünstiges und einfach anzuwendendes Verfahren
zeigte vergleichbare Ergebnisse mit CT/MRT in der Differenzierung zwischen malignen
und benignen Nebennierenraumforderungen.