Ultraschall Med 2007; 28 - V_3_26
DOI: 10.1055/s-2007-988937

Vergleichende Untersuchung von 9 fetalen Schätzgewichtformeln im Bereich <1500g

B Bernau 1, M Hellmich 2, R Bald 3, M Hoopmann 1
  • 1University Hospital of Cologne, Department of Obstetrics and Gynecology, Cologne, Germany
  • 2University Hospital of Cologne, Institute of Medical Statistics, Cologne, Germany
  • 3Klinikum Leverkusen, Department of Obstetrics and Gynecology, Leverkusen, Germany

Das Geburtsgewicht ist einer der wichtigsten prädiktiven Parameter für die neonatale Morbidität und Mortalität. Die Untergruppe der Frühgeborenen oder dystrophen Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1500g stellt hierbei ein prognostisch kritisches Kollektiv dar. Eine möglichst zuverlässige Prädiktion des Geburtsgewichtes ist für die Entbindungsplanung bei diesen Risiko-Schwangerschaften von entscheidender Bedeutung. Leider wurden die üblichen Gewichtsformeln an Normalkollektiven erarbeitet. Die vorliegende retrospektive Untersuchung verglich hierbei 9 konventionelle Gewichtsformeln bei diesem speziellen Subkollektiv. In dem Zeitraum von 1998 bis 2006 wurden 489 Einlingsschwangerschaften berücksichtigt. Bei diesen lag ein Gewicht bis zu 1500g vor, und eine Biometrie wurde mittels BPD, FOD, ATD, AU und FL maximal 7 Tage vor Entbindung durchgeführt. Verglichen wurden dann die Formeln nach Hadlock I-IV, Warsof, Marsal, Hansmann, Shepard und Merz. Das mittlere Geburtsgewicht lag bei 1016,5g. Die Formel mit dem geringsten Fehler war in unserer Untersuchung die Formel nach Hadlock I. Hierbei zeigte sich eine durchschnittliche Abweichung von 10,0±9,73%. Der mediane Fehler lag bei 7,46%. 35,3% wiesen hierbei einen Fehler <5% auf, 61,7% einen Fehler <10%. In ihrer Vorhersage nur wenig ungenauer waren die Formeln nach Hadlock III und IV.

Aus der vorliegenden Untersuchung lässt sich folglich ableiten, dass bei Feten unter 1500g unter den untersuchten Formeln die nach Hadlock präferiert werden sollten. In weiterführenden Untersuchungen möchten wir eine optimierte Formel für dieses Kollektiv entwickeln und mit weiteren Formeln (z.B. nach Schild) vergleichen.