Ultraschall Med 2007; 28 - V_3_17
DOI: 10.1055/s-2007-988928

Zirkulierendes Soluble Endoglin und prädiktive Wertigkeit für Präeklampsie bei Patientinnen mit pathologischer uteriner Perfusion im 2. Trimenon

R Faber 1, A Geipel 2, N Wessel 3, H Stepan 1
  • 1University of Leipzig, Leipzig, Germany
  • 2University of Bonn, Bonn, Germany
  • 3University of Potsdam, Department of Physics, Potsdam, Germany

Fragestellung: Soluble Endoglin (sEng) ist ein anti-angiogenes Protein, welches im Tiermodell synergistisch mit sFlt1 (soluble fms-like tyrosine kinase 1) einen präeklamptischen Phänotyp und Symptome eines HELLP-Syndroms induziert. Bei Schwangerschaften mit Präeklampsie ist sENG im Plasma dramatisch erhöht. Ziel dieser Studie war zu prüfen, ob die sEng-Plasmakonzentrationen bei Patientinnen mit pathologischer uteriner Perfusion bereits im zweiten Trimenon verändert sind und eine Messung der maternalen sEng-Konzentration die prädiktive Wertigkeit der Dopplersonographie verbessern kann.

Patienten und Methodik: Es wurden in eine prospektiven Studie 77 Einlingsschwangerschaften untersucht, bei denen im 2. Trimenon (18.-23. SSW) eine pathologische uterine Perfusion diagnostiziert wurde (mittlerer Pulsatilitätsindex beider Aa. uterinae >1,45 bzw. bilateraler Notch). Mittels ELISA (R&D Systems) wurden im mütterlichen Plasma die Konzentrationen von sEng und sFlt1 gemessen und der Schwangerschaftsausgang hinsichtlich späterer Präeklampsie und IUGR analysiert.

Ergebnisse: Patientinnen mit pathologischer uteriner Perfusion zeigten im mütterlichen Plasma erhöhte sEng Werte. Die Expression von sEng war bei Patientinnen mit Early-onset-Präeklampsien am höchsten. Die Kombinierte Analyse von sEng und sFlt1 ist in der Lage, frühe PE mit einer Senitivität von 100% und Spezifität von 93.3% vorherzusagen.

Schlussfolgerung: Erhöhte sEng Werte sind in Schwangerschaften mit pathologischer uteriner Perfusion im zweiten Trimenon nachweisbar. Die Kombination aus Ultraschall und der Konzentrationsbestimmung der angiogenen Faktoren sEng und sFlt ermöglichen eine positive Vorhersage von Early-onset-Präeklampsien.