Ultraschall Med 2007; 28 - V_3_13
DOI: 10.1055/s-2007-988924

Verfahren zur Qualitätskontrolle einer präpartalen fetalen Biometrie am Termin

T Burkhardt 1, J Wisser 1, R Zimmermann 1, J Kurmanavicius 1
  • 1Universitätsspital Zürich, Klinik für Geburtshilfe, Zürich, Switzerland

Zielsetzung: Zur Qualitätskontrolle zum Zeitpunkt einer antenatalen fetalen Gewichtsschätzung wird ein Verfahren mittels z-Scores verwendet. Dieses geht davon aus, dass ab einer bestimmten Anzahl von Messungen, diese einer Normalverteilung (Mittelwert=0) folgen. Dadurch lassen sich systematische Messfehler detektieren. Eine bewusste oder unbewusste Bias der Biometrien z.B. durch Voruntersuchungen, vorgegeben Normwerte oder selektierte Kollektive sind nicht erfassbar. Mit dieser Analyse soll die Kongruenz zwischen pränatalen und postnatalen Qualitätsparameter geprüft und ein bewusstes sowie unbewusstes Bias einzelner Untersucher erfasst werden. Patienten und

Methode: Ausgewertet wurden 7941 Ultraschallmessungen (maximal 7 Tage vor Geburt, Geburt >36 SSW) von Einlingsschwangerschaften durch 29 Untersucher mit >200 dokumentierten Ultraschallmessungen (mean=277). Die Prüfung der Qualität der fetalen Gewichtsschätzung erfolgte durch Berechnung von z-Scores, auf der Basis des Schätzgewichts und des Mittelwertes für das Gestationsalter, sowie anhand des Geburtsgewichts durch Berechnung eines prozentualen Fehlers (PF) (Schätzgewicht-Geburtsgewicht/Geburtsgewicht*100).

Ergebnisse: Der PF und der z-Score für das fetale Schätzgewicht korrelieren sehr gut (r=0,87). Über alle Untersucher betrug der PF im Mittel |3,9|%, der z-Score |0,14|. Bei 18/29 Untersucher verhielten sich PF und z-Scores proportional. Bei 4/29 Untersuchern mit z-Scores >|0,14| und PF <|3,9|%, fand sich eine signifikante Geburtsgewichtabweichung vom Populationsmittelwert (p<0,05). Z-Scores <|0,14| kombiniert mit PF >|3,9|% fand sich bei 7/29 Untersuchern.

Schlussfolgerung: Bei 18 von 29 Untersuchern verhalten sich die pränatalen und postnatalen Qualitätsparameter proportional. Bei 7 von 29 Untersuchern kann eine gute pränatale Biometrie postpartal nicht bestätigt werden. Eine Kombination aus prä- und postnatalen Qualitätsparametern erlaubt eine Evaluierung der Methode sowie ein gezieltes Teaching bzw. Kontrolle des Messverhaltens.