Aktuelle Dermatologie 2007; 33 - A6
DOI: 10.1055/s-2007-988805

Sklerotherapie bei Krampfadern

P Sander 1
  • 1Dermatologie, Phlebologie, Allergologie, Frankfurt/Main

Die Sklerotherapie ist eine seit Jahrzehnten angewendete Behandlungsmethode zur Beseitigung von Varizen. Die Injektion eines Verödungsmittel in die betroffenen Varizenabschnitte führt zu deren Zerstörung. Das Indikationsspektrum reicht von der Behandlung von Stammvarizen bis hin zu Besenreisern, wobei der entscheidende Therapievorteil gegenüber Alternativverfahren (klassisches Varizenstripping, Lasertherapie) aber in der Behandlung von Seitenästen, retikulären Varizen und größeren Besenreiser liegt. In der Behandlung der Stammvarikosis konkurriert die (Schaum-) Sklerosierung mit der klassischen Venenchirurgie („Venenstripping“) bzw. neuerer Verfahren (endoluminale Lasertherapie, Radiowellen), die Behandlung kleinster Besenreiser lässt sich heute meist besser mit der perkutanen Lasertherapie durchführen. Es ist aber sicherlich so, dass das Erfolgsergebnis der Therapie entscheidend von der Erfahrung und dem „handwerklichen Geschick“ des Therapeuten abhängt. Grundvoraussetzung für eine funktionell und kosmetisch erfolgreiche Durchführung der Therapie ist eine subtile klinische Untersuchung und eine apparative Diagnostik. Diese wird heute zumeist mittels Doppler bzw. Duplexsonographie durchgeführt. Nach erfolgter Therapie ist das Durchführen einer Kompressionstherapie für den Erfolg und das Vermeiden von Komplikationen zwingend notwendig. Nicht wenige Phlebologen führen im Jahr 1000–1500 Sklerosierungsbehandlungen durch. Wenn man in Anbetracht dieser hohen Fallzahlen das Auftreten tatsächlicher Komplikationen (Hautnekrosen, Thrombophlebitiden und allergische Reaktionen) in Relation zu den Risiken bei den Alternativverfahren stellt, kann zweifellos gesagt werden, dass die Sklerosierung als eine äußerst nebenwirkungsarme Therapiemodalität anzusehen ist. Trotz bestehender Therapieoptionen ist der Stellenwert der Sklerosierung in der Hand eines erfahrenen Phlebologen daher als nicht hoch genug anzusehen.