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DOI: 10.1055/s-2007-988804
Liposuction – Indikationen, Techniken und Komplikationen
Obwohl die Fettabsaugung zur ästhetischen Korrektur von unerwünschten Fettansammlungen entwickelt wurde findet sie doch einige sehr gute Indikationen auch im kurativen Bereich.
Kosmetische Indikationen: Dysproportionierte Fettansammlungen an den Beinen (Reithosenspeck) und Armen, am Bauch und Hüften, Doppelkinn sowie Gesichtsabsaugung.
Kurative Indikationen: Große Lipome, benigne Lipomatosen (Launois-Bensaude Syndrom, Madelung-Hals), Büffelnacken, Lipomatosis dolorosa, Lipödem, Gynäkomastie,Hyperhidrose und zu dick geratene Lappenplastiken.
Die Fettabsaugung ist weltweit die häufigste ästhetische Operation und wird interdisziplinär von verschiedenen Fächern durchgeführt. Die Höhe des Risikos für schwerwiegende und letale Komplikationen wurde in der letzten Zeit von mehreren Autoren in klinischen Studien überprüft. So scheint die Absaugung in Vollnarkose laut Grazer et al. ein erhöhtes Risiko von 1:5000 Todesfällen zu haben. Besonders riskant ist die Kombination von Vollnarkose und Tumeszenzanästhesie, wie sie von vielen Chirurgen praktiziert wird. Eine Studie aus Florida untersuchte alle Todesfälle innerhalb eines Zeitraums von 19 Monaten. Es konnten 4 letale Fälle nach Liposuction dokumentiert worden, alle von Chirurgen in Vollnarkose durchgeführt. Es konnte kein einziger tödlicher Fall nach ambulanter Fettabsaugung in Tumeszenzanästhesie festgestellt werden (Coldiron et al.). Der Goldstandard scheint zu sein eine ambulante Fettabsaugung in Tumeszenzlokalanästhesie.