Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 68 - P56
DOI: 10.1055/s-2007-988694

Photodynamische Therapie cervikaler intraepithelialer Neoplasien mit Hexaminolevulinat (HAL) – Ergebnisse einer Pilotstudie

P Soergel 1, X Wang 2, H Stepp 3, I Staboulidou 1, H Hertel 1, P Hillemanns 1
  • 1Hannover
  • 2Shanghai
  • 3München

Fragestellung:

Cervikale intraepitheliale Neoplasien (CIN) treten im reproduktiven Alter auf. Etablierte Behandlungsmethoden beinhalten operative Techniken mit nachfolgend erhöhtem Risiko für Frühgeburtlichkeit. Photodynamische Therapie (PDT) mit topischer Anwendung eines photoaktiven Porphyrins könnte eine nicht-invasive Alternative mit geringen Nebenwirkungen darstellen. In dieser Studie wurde die Machbarkeit und Ansprechrate der PDT mit Hexaminolevulinat (HAL) bei CIN und HPV-Infektion untersucht.

Methodik:

24 Patientinnen mit CIN 2 oder 3 oder persistierender CIN 1 und einem positiven high-risk-HPV-Test wurden eingeschlossen. Jeder Patient wurde kolposkopiert mit Gewinnung von Zytologie, HPV-Test und Histologie. 10ml HAL-Thermogel (10 mM) wurden lokal für 3–5 Stunden auf die Zervix aufgetragen, anschließend wurden mit einem speziellen Lichtapplikator und einem PDT-Laser die Ekto- und Endozervix für 1000 Sekunden bei 633 nm bestrahlt. Nachsorgeuntersuchungen wurden nach drei (Zytologie, Kolposkopie, HPV) und sechs Monaten vorgenommen, bei Nichtansprechen wurde eine Re-PDT durchgeführt.

Ergebnisse:

Jeweils 7, 10 und 7 Patientinnen hatten eine CIN 1, 2 bzw. 3. Die PDT konnte in allen Fällen komplikationslos durchgeführt werden und keine schweren Nebenwirkungen traten auf. 15 der 24 Patientinnen zeigten eine komplette Remission (15/24=63%) in Bezug auf die CIN und HPV nach sechs Monaten. Die Remissionsraten lagen bei 71%, 50% und 71% für CIN 1, 2 und 3.

Schlussfolgerung: PDT mit HAL scheint eine gut durchführbare, nicht-invasive, wiederholbare Therapieoption für CIN und zervikale HPV-Infektion zu sein, die mit nur geringen Nebenwirkungen leicht ambulant durchgeführt werden kann.