Photodetektion infiltrierter Lymphknoten mittels Porphyrin-Fluoreszenz beim Ovarialkarzinom

Fragestellung:

Trotz der mit der pelvinen und paraaortalen Lymphknotendissektion assoziierten erhöhten Morbidität und des fraglichen therapeutischen Nutzens wurden bis jetzt Konzepte einer intraoperativen In-vivo-Diagnosestellung und nachfolgender selektiver Lymphknotenresektion befallener Lymphknoten beim Ovarialkarzinom nur wenig untersucht.

Photodetektion basiert auf der Applikation eine Photosensitizers mit relativer Selektivität für malignes Gewebe, der nach Bestrahlung mit Licht geeigneter Wellenlänge dann ein Fluoreszenzsignal emittiert.

Methodik:

Sechs Stunden nach oraler Gabe 5-Aminolävulinsäure in einer Dosierung von 10mg/kg Körpergewicht wurde bei einer Patientin mit V.a. Rezidiv eines Ovarialkarzinoms eine Laparoskopie mit Inspektion unter Weißlicht und blauem Licht von 380–440 nm Wellenlänge durchgeführt. Spektralmessungen bei 635 nm, multiple Peritonealbiopsien und Lymphknotenextirpationen wurden vorgenommen.

Ergebnisse:

Unter Weißlicht und unter Fluoreszenzphotodetektion wurden keine intraperitonealen Metastasen nachgewiesen, sämtliche Peritonealbiopsien waren tumorfrei. Fluoreszenzpositive Lymphknoten wurden nur in der linken Iliacalregion gesehen, hier konnte ein spezifisches Porphyrin-Fluoreszenzsignal detektiert werden. Am umgebenden Gewebe und an der Haut wurde keine verstärkte Porphyrinfluoreszenz nachgewiesen. Die Fluoreszenzmikroskopie zeigte die charakteristische rote Fluoreszenz in den von einem papillären Ovarialkarzinom infiltrierten Teilen des Lymphknotens. Die Histologie aller anderen Biopsien war unauffällig. Keine systemischen Nebenwirkungen traten auf.

Schlussfolgerung:

Die Daten zeigen – als Machbarkeitsnachweis -, dass eine fluoreszenzgeführte Diagnose befallener Lymphknoten beim Ovarialkarzinom möglich ist und weitere Forschungen in diesem Bereich vorgenommen werden sollten.