Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 68 - P28
DOI: 10.1055/s-2007-988667

Vergleich zwischen geburtshilflich-anästhesiologischen Klinikprofilen in Niedersachsen und anästhesiologischen Angaben in der ProGeb-Studie

A Nowotzek 1, H Hecker 1, P Hillemanns 1, MM Groß 1
  • 1Hannover

Fragestellung:

Die niedersächsische ProGeb-Studie befasste sich mit der prozessorientierten Betreuung von Gebärenden. In 47 geburtshilflichen Einrichtungen wurden 3963 Geburtsverläufe dokumentiert.

In einer Studienerweiterung wurden geburtshilflich-anästhesiologische Profile in 65 Kliniken erhoben, die ab dem 01.04.2005 an der ProGeb-Studie teilnahmen. Von 45 Kliniken wurden die Anästhesieprofile beantwortet. 32 dieser Kliniken waren an der ProGeb-Studie mit 2723 Geburtsverläufen beteiligt. Keine Anästhesieprofile lagen von 15 Kliniken vor, die mit 1240 Geburtsverläufen an der ProGeb-Studie teilnahmen. Folgende Anästhesieformen wurden in den durchführenden Einrichtungen angegeben: Bolusinjektion, patientenkontrollierte Epiduralanalgesie (PCEA), kombinierte Spinal-Epiduralanalgesie (CSEA), kontinuierliche epidurale Infusion (KI). Bei den einzelnen Anästhesieformen waren Mehrfachnennungen während eines Geburtsverlaufs möglich.

In welchem Maße stimmen die Angaben in den geburtshilflich-anästhesiologischen Klinikprofilen mit den genannten Anästhesieformen in der ProGeb-Studie überein?

Methodik:

Die geburtshilflich-anästhesiologischen Applikationsmethoden wurden mit den anästhesiologischen Angaben in den ProGeb-Geburtsverläufen hinsichtlich ihrer Häufigkeiten verglichen.

Ergebnisse:

Regionalanästhesien wurden bei 960 von 3963 ProGeb-Geburtsverläufen eingesetzt. 818 Regionalanästhesien konnten mit den angegebenen Anästhesieprofilen verglichen werden. Sie verteilten sich wie folgt: Von den 2723 dokumentierten ProGeb-Geburtsverläufen, für die ein Klinikprofil vorlag, wurden 570 (20,9%) Regionalanästhesien als Bolusinjektion dokumentiert. Davon erfolgten 8 Bolusinjektionen in 2 Einrichtungen, die die Bolusinjektion nicht im Klinikprofil angegeben hatten. Insgesamt war die Bolusinjektion bei 30 Einrichtungen im Klinikprofil angegeben worden. Die PCEA erfolgte in 117 (4,3%) Fällen. 17 Gaben erfolgten in 8 Einrichtungen, in denen die PCEA nicht als Anästhesieform vorgesehen war. Vorgesehen war die PCEA in 9 Einrichtungen. Die KI wurde in 108 (4%) Geburtsverläufen dokumentiert. 77 dieser Regionalanästhesien erfolgten in 6 Einrichtungen, obgleich die KI nicht im Klinikprofil stand. Bei 15 Einrichtungen war die KI im Klinikprofil enthalten. Die CSEA wurde bei 4 (0,1%) Geburtsverläufen durchgeführt. Es waren ausschließlich Einrichtungen, in denen die CSEA nicht im Klinikprofil angegeben war. 2 Ein- richtungen hatten die CSEA im Klinikprofil dokumentiert. In 3 Einrichtungen war die KSLA im Klinikprofil enthalten. Die KSLA erfolgte in 19 (0,7%) Fällen, wobei 18 dieser Regionalanästhesien in 11 Einrichtungen stattfanden, die im Klinikprofil keine KSLA angegeben hatten.

Schlussfolgerung:

Stellt man die Daten der ProGeb-Studie über durchgeführte Regionalanästhesien den geburtshilflich-anästhesiologischen Klinikprofilen aus der Studienerweiterung gegenüber, so ergeben sich Abweichungen. Diese gilt es bei weiteren Analysen in Betracht zu ziehen.